Dienstag, 6. Februar 2007

Dienstag? Frei-Tag!

Nachdem mir die DLD verschlossen blieb, habe ich Heiko gefragt, welche Konferenzen ich stattdessen besuchen sollte, und er empfahl mir die Genfer LIFT, die Berliner re:publica und die Mix in Las Vegas – so ziemlich auch in dieser Reihenfolge. (Auf letztere bzw. deren natürliches Biotop habe ich mich am meisten gefreut, bis ich gerade eben feststellen mußte, daß es eine Veranstaltung von Dr. Evil ist.)

Während sich nun die deutschen Blogger im Vorfeld der re:publica schon längst typischerweise in Anträgen zur Geschäftsordnung verbeißen und es bis Las Vegas noch etwas hin ist, ging es heute erst einmal nach Genf.

Der Münchner Flughafen verabschiedete mich mit einem in den richtigen, Sieger verkündenden Farben leuchtenden Stadionmodell.

Von den Miniatur-Arenen wechselte ich dann ins Land der Riesen-Rolexe.

Marc könnte sicher auf einen Blick erkennen, ob es sich dabei um echte oder gefälschte Rolexe handelt. Da ich nun aber nicht am sonnendurchfluteten Strand von Pataya stehe, sondern im grauen Genf, nehme ich mal an, daß unter den wachsamen Augen der Kantonspolizei alles seine Richtigkeit hat.





À propos grau: an diesem lauschigen Plätzchen sitzen die lokalen Filialen von Louis Vuitton, Dior und Cartier, was nur wieder einmal beweist, daß nur die inneren Werte zählen.


Bei meinem Hotel ist es eher umgekehrt, und Blog-Queen wird sicher gleich scharfsinnig kombinieren, daß diese Unterkunft nicht meine Wahl war. Ich habe mich blindlings auf die Hotelliste der Konferenzcrew verlassen... Aber es hat durchaus etwas heimeliges, wenn man sein Zimmer nur durch den Frühstücksraum im achten Stock betreten kann, dem Panorama-Room, der mit seinen gläsernen Fahrstühlen, gläsernen Übergängen und raumhohem Fenstern meiner Höhenangst genug Anschauungsmaterial bietet.


Wer scharf hinguckt, entdeckt im Panorama auch die Gischt der Fontäne, die weit über die Dachfluchten reicht. Das erste Mal habe ich sie zwischen zwei Häusern hervorschießen sehen, das zweite Mal im Hotel. Nur als ich eben direkt am Lac Leman stand, war nichts davon zu sehen.

Ansonsten ist Genf grandios – und das nicht nur, weil ich heute einen geschenkten freien Tag genieße, bevor morgen die Konferenz beginnt.

Die Menschen sprechen französisch, überall die von mir geliebten welschen Zeitschriften und Bücher, und die Frauen erst...dieser blasse, aristokratische, intellektuelle Typ. Was habe ich bloß immer nur in Zürich und Luzern gewollt, wo es hier doch so viel charmanter ist.

Jetzt muß ich aber mein mobiles Büro im Café des Maison des Arts du Grütli zusammenpacken. Meine Halbschwester Anca und Raluca & Ruxandra, die hübschesten Nichten der Welt, warten auf ein Wiedersehen nach zig Jahren...

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