Montag, 21. November 2011

Wochenplan

1. Bayerischer Journalisten-Blogger-Gipfel / PresseClub Nürnberg, The Pretty Reckless (Taylor Momsen) & Evanescence / Zenith, Die Kinomacher – 75 Jahre Gabriel Filmtheater, Pressevorführungen „Straw Dogs“, „Black Gold“ und „In Time“, Fachgespräch „O’zapft is – Der Bayerntrojaner und die Grenzen staatlicher Überwachung“ / Maximilianeum, Münchner Mediendialog: „Meinungsmache auf dem Vormarsch?“ / Holiday Inn, Vernissagen Katsumi Hayakawa / Galerie Micheko und Sabine Hornig / Pinakothek der Moderne, The Dø / Feierwerk, on3-Festival / Funkhaus

(Foto: CassandraX/flickr)

Sonntag, 20. November 2011

Schubsen und sperren – bei Bildungsdemos sieht die Münchner Polizei rot

Bei allen Vorbehalten, die ich als Linker und displaced person der 2. Generation natürlich gegenüber jeder Staatsgewalt hege, sind wir bisher ein halbes Leben lang leidlich gut miteinander ausgekommen.
Als Demonstrant kam es zu der einen oder anderen Rangelei, als Journalist bin ich dagegen stets vorbildlich respektiert worden. Das unangenehmste Erlebnis war da noch, vom Polizeisprecher Christoph Reichenbach einmal mit Handschlag begrüßt zu werden, was meiner street credibility sicherlich kaum gut tat. Ansonsten: nada.
Selbst in den brenzligsten Situationen während der Sicherheitskonferenz oder eines Sechzger-Spiels hat die Polizei stets Respekt für die Presse gezeigt. Schließlich machen wir beide nur unsere Arbeit. Da kann man auch aufeinander Rücksicht nehmen.
Wie bei jeder Regel gibt es aber auch die berüchtigte Ausnahme, zuletzt am Donnerstag während des Bildungsstreiks. Die ausgesprochen ruhig verlaufene Demonstration war am Odeonsplatz eingetroffen. Ein paar Demonstranten hatten samt iher Banner die öffentlich zugängliche Feldherrnhalle erklommen, die Demonstrationsleitung ihrerseits per Lautsprecher dazu aufgerufen, dieses öffentliche Fiskaleigentum des Freistaats Bayern wieder zu räumen. Die Menge folgte der Aufforderung, Bereitschaftspolizisten mit der Kennung 14/20 und 14/21 rückten auf und drängten den weichenden Schülern und Studenten nach. Ich stand oben in der Feldherrnhalle, wo sich bei Demonstrationen Journalisten und Fotografen dank der erhöhten Position gern ein besseres Bild von den Kundgebungen machen.
Ein Polizeibeamter der 14/21er forderte mich auf, auch den Platz zu räumen, woraufhin ich ihm meinen Presseausweis zeigte und erklärte, ich sei Journalist und würde mir gern noch von oben einen besseren Eindruck verschaffen.
Ohne weitere Vorwarnung stieß mich daraufhin der Polizist von der obersten Kante der Feldherrnhalle die Treppe herunter und sagte gleichzeitig: „Das ist mir wurscht“.
Glücklicherweise bin ich nicht gestürzt, habe mich daher auch nicht verletzt. Alles paletti, könnte man sagen. Aber natürlich bleibt es ein Exzess, wenn ein Polizist in so einer ruhigen Situation unmittelbaren Zwang einsetzt. Und offenbar einen Sturz und damit eine Verletzung billigend in Kauf nimmt.
Schwerer wiegt die Entscheidung des Beamten, Presse mit Demonstranten gleichzusetzen. Man mag jetzt einwerfen, daß heutzutage allen möglichen Leuten der Presseausweis quasi nachgeworfen wird. Das ändert aber nichts an den – gerichtlich untermauerten – Spielregeln, daß eben Journalisten gegenüber der Polizei wie auch generell gegenüber dem Staat besondere Freiheiten genießen. Ein Grundrecht übrigens. Und wo gegenüber der unüberschaubaren Schar von Journalisten ein zusätzlicher Raster nötig ist, gibt es die Möglichkeit von besonderen Akkreditierungsmaßnahmen. Das mag vielleicht bei einem G20-Gipfel oder der Sicherheitskonferenz auch von Nöten sein, aber sicher nicht bei einer gewöhnlichen Schüler- und Studenten-Demo. (Und daß dann auch noch ausgerechnet in der Feldherrnhalle ein Uniformierter die Pressefreiheit mit Füßen tritt respektive mit der Hand wegschiebt, ist natürlich ganz besonders apart.)
Da kann man sich schon fragen, wieso ein Polizeibeamter ausgerechnet bei einer so friedlichen Kundgebung sich zu einem körperlichen Angriff hinreißen läßt. Wird da allein die Anwesenheit hunderter fröhlich demonstrierender Schüler und Studenten als Provokation empfunden? Diese Lackel, die es sich an Gymnasien und Unis gut gehen lassen, während der Herr Polizist hart arbeiten muß!
Oder hat es System? Denn das war nun in meinem Berufsleben bereits das zweite Mal, daß Polizeibeamte meine Arbeit derart behinderten. Das erste Mal war im Dezember 2009, als die Ludwig-Maximilians-Universität mit einer Aussperrung auf die Besetzung des Audimax durch Studenten reagierte. Unter Berufung auf den LMU-Präsidenten Bernd Huber ließ die Polizei damals auch die Presse nicht mehr in die Uni. Eine Entscheidung, die nicht nur vom Deutschen wie Bayerischen Journalisten-Verband verurteilt wurde, sondern für die sich Huber in einem höchstoffiziellen Kotau auch noch entschuldigte. Ein „Mißverständnis“.
Interessanterweise war der Einsatzleiter, der vor zwei Jahren der Presse höchstpersönlich den Zutritt zur Uni versagte, sich dabei ausdrücklich auf Professor Huber berief und jede weitere Diskussion mit den Journalisten rüde ablehnte, auch diesen Donnerstag zwischen Geschwister-Scholl- und Odeonsplatz präsent.

Donnerstag, 17. November 2011

Montag, 14. November 2011

Lady Lydia

Morgens düster. Nachmittags dunkel. Für die von schwülstigen Teemischungen und penetranten Duftkerzen Berauschten höchste Zeit zum kuschelwarmen, knutschbereiten Nestbau im friedvoll-vorweihnachtlichen Versöhnungsdelirium.
Für andere nur noch mehr Nacht. Das muß nichts schlechtes sein. Wenn etwa morgen, Dienstag abend, Lydia Lunch mit Gallon Drunk in der Münchner Kranhalle auftritt.
Natürlich kann man Lydia Lunch als Tabubrecherin fürchten. Dabei verletzt sie im Grunde keine Regeln (und überhaupt: wessen Regeln?), sondern geht ausgesprochen positivistisch und wahrheitsliebend den Dingen auf den Grund: den Trieben, Leidenschaften, Abhängigkeiten und sonstigen Abgründen zwischen Sex, Gewalt und Drogen, die sie voll ausgekostet und überlebt hat.
Die Zeit als New York Girl, aufgezeichnet von Beth B. und Richard Kern in schmuddeligen Undergroundfilmen, in denen Lady Lydia nicht nur alles gab, sondern auch allerhand in den Mund nahm (und im Gegensatz zu Maruschka Detmers Bemühungen in „Teufel im Leib“ blieb bei Lydia Lunch nichts schlaff).
Die neuen Erfahrungen als Californian Girl, von denen Lunch bei ihren Poetry Performances ausgiebigst erzählte und dabei jeden Mann im Publikum anpöbelte, der laut zu werden wagte.
Und später dann die Begegnung mit Osteuropa, wo Lydia Lunch in Ciorans Texten ein Echo fand auf ihre Schreie, bei denen man nicht immer weiß, ob sie Lust, Schmerz oder beides wiedergeben. Wie sich Lunchs amerikanischer Großstadtnihilismus mit der tradierten, unendlich traurigen Desillusioniertheit der rumänischen Scholle und deren melancholischen Bauernschläue verband, war von atemberaubend eindringlicher Überzeugungskraft.
Wo immer sie auch weilt: Halb versinkt Lydia Lunch in einem Strudel aus Blut, Schweiß und anderen Körpersäften, halb schöpft sie daraus neue Energie.

(Foto: Berto Garcia/flickr)

Montag, 7. November 2011

Schmuddelkram

„Dieses Werk wurde in einer beschränkten Auflage hergestellt, der die Anzahl der Bezieher – Studienbibliotheken, Ärzte, Juristen und andere Wissenschaftler – zugrunde gelegt wurde.
Ein Verleihen des Werkes an dritte Personen, insbesondere seine Weitergabe an Jugendliche, ist unstatthaft und erfolgt entgegen der Voraussetzung, unter der der Verlag die Lieferung durchführt. Deshalb behält sich der Verlag auch die Verfolgung jeder Nichtbeachtung dieser Verkaufsbestimmung vor.
Ein Ausleihen dieses Werkes durch Leihbibliotheken, das Ausstellen im Schaufenster, das Versenden zu Ansichtszwecken ist in keinem Fall zulässig.“

Sonntag, 6. November 2011

Dahinter steckt immer ein kluger Kopf – oder zwei oder...eh wurscht, alles einerlei

„Die lieben Kollegen“ hat Frank Schirrmacher wieder einmal im Visier, und bei aller Liebe für die digitale Zukunft kann man sich bei einem klassischen Medium wie der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ darauf verlassen, daß so ein Kollege das Handwerkszeug beherrscht, solche Petitessen wie Recherche, Sprache und die Wahrhaftigkeit der Tatsachenbehauptungen, jedenfalls zitiert die „F.A.S.“ heute auf der Medienseite offenbar den Branchendienst „turi2“: „Mit seiner neuen täglichen Vorabendshow zieht Thomas Gottschalk nun also in das Berliner Humboldt Carré ein, eine der 'feinsten Adressen der Hauptstadt‘, wie der Walldorfer Medienkenner Peter Turi weiß.“
(Daß hier der Branchendienst Turi2 wiederum nur den Berliner „Tagesspiegel“ paraphrasiert: „Der Gendarmenmarkt gehört zu den feinsten der an feinen Adressen nicht eben reichen Hauptstadt“, hätte man mit einem weiteren Klick feststellen können, aber so viel Rechercheleistung will ich von der „Frankfurter Allgemeinen“ gar nicht fordern.)
Nun weiß Peter Turi nicht nur zu lesen, sondern auch sonst eine Menge, manches davon veröffentlicht er sogar. Aber so wie Frank Schirrmacher sein Holzmedium keineswegs allein aus der Kraft seiner Lenden und Gehirnwindungen vollkritzelt, füllt auch der Walldorfer seine Webseite nicht etwa als Einzeltäter, sondern mit einer kleinen Mannschaft. Florian Treiß steht denn auch tatsächlich bei turi2 in der Autorenzeile des zitierten Gottschalk-Beitrags – und natürlich hat sich nicht Schirrmacher himself – wie von mir oben behauptet – in die Niederungen des Branchenkatsches begeben, sondern Harald Staun in seiner Medienkolumne über Turi ausgelassen. Aber Namen sind offenbar nur Schall und Rauch, so klug die Köpfe sich auch sonst geben mögen. Da konnte ich es mir einfach nicht verkneifen, dem gewöhnlich gut informierten Kollegen Staun nachzueifern und – pars pro toto – Leistungen aus der Truppe dem Oberkommandierenden zuzuschreiben.

Updates:  Da es bei turi2 hin und wieder mit der Autorenkennzeichnung seine Tücken hat (Teamwork! „Gesamtkunstwerk“), habe ich sicherheitshalber bei Florian Treiß nachgefragt, der mir versicherte: „Peter Turi hatte mit dem Text nichts zu tun, er stammt größtenteils von Björn Czieslik, wurde dann aber unter meinem Namen veröffentlicht, weil er es nachts formuliert hat und ich es morgens finalisiert hab. Das, was Staun zitiert, hätte er aber dem Tagesspiegel zuschreiben müssen. Denn die Formulierung 'feinste Adressen' war ein indirektes Zitat von dort.

Wochenplan

Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary („taz“, ORF) stellt sein „Tagebuch der arabischen Revolution“ vor / I.G. Initiativgruppe | Club Indigo, Pressevorführungen „Viva Riva“, „Die große Passion“, „Sommer der Gaukler“, „Die Reise des Personalmanagers“, „Huhn mit Pflaumen“ und „Working Mum“, Vernissagen Herlinde Koelbl: „Du hast mich verzaubert mit einem Blick deiner Augen“ / Osram Seven Screens, „Neapel und der Süden – Fotografien 1846–1900“ / Neue Pinakothek und „Skulpturales Handeln“ / Haus der Kunst, Frida Gold / Theaterfabrik, Mediensalon: Widerstand im Netz / Literaturhaus, 20 Jahre iBusiness / Kranhalle, Bambi-Verleihung, Bildungsstreik München, TV total Turmspringen / Olympia-Schwimmhalle

(Foto: lucky.lion81/flickr)

Mittwoch, 2. November 2011

Facebook-Pages deutschsprachiger Journalisten (November 2011)

Gerade mal fünf Freitage ist Jakob Augstein auf Facebook – und hat schon 4.562 Follower. Das ist ein rekordverdächtiger Schnellstart von null auf Platz 11.
Wie jeden Monatsersten konzentriere ich mich hier auf die Kollegen persönlich zuzuordnenden Facebook-Auftritte samt ihrer aktuellen Followerzahlen. Weiter außen vor bleiben in meiner Liste dagegen die institutionellen Seiten von Redaktionen, Blogs, Sendern oder Verlagshäusern. Wer sich dafür interessiert, bekommt beim Social Medien Ranking von V.i.S.d.P. einen ersten Überblick, wer da so alles twittert und facebookt. Seiten von Kollegen, die ihre Seite offensichtlich selbst betreuen, sind gefettet. Pages von Journalisten und anderen Mediengrößen, deren Auftritt offiziell wirkt, aber wohl eher von Mitarbeitern, dem Arbeitgeber bzw. dem Agenten befüllt wird, sind in normaler Schrift aufgelistet. Inoffizielle, von Fans Angelegte in kursiv
Daß man sich als Journalist auch über eine derartige Faninitiative freuen kann, beweist Marietta Slomka. Sie schrieb offenbar den Betreibern ihrer Facebook-Page: „Liebe unbekannte Betreiber dieser Facebook-Seite,  hier meldet sich die echte Marietta Slomka! Ich war total baff, als ich vor geraumer Zeit diese Seite zum ersten Mal entdeckte. Wenn man einen prominenten Namen hat, kann man ja mit Social Networks so einiges erleben. Da sind eine Menge „Marietta Slomkas“ unterwegs und normalerweise freut man sich nicht darüber, wenn Unbekannte unter dem eigenen Namen segeln. Bei Eurer Seite ist das anders. Ich freue mich, ja, mehr noch: es ehrt mich, dass sich Zuschauer für meine journalistische Arbeit so interessieren, dass sie sich sogar die Mühe machen, eine solche Seite einzurichten (auch wenn ich selbst Begriffe wie „Vollpfosten“ natürlich nie verwenden hätte :-)))) Und ich sehe auch, dass hier bislang nie Schindluder betrieben wurde, etwa Kommentare von mir gefaked o.ä. .Aber mir ist aufgefallen, dass einige User das doch missverstehen und meinen, sie könnten hier direkt mit mir in Kontakt treten. Dem ist ja nicht so. Deshalb möchte ich Euch auf diesem Weg bitten, auf Eurer Seite irgendwo noch ein klärendes Sätzchen zu schreiben. Zum Beispiel: „Diese Seite stammt nicht von Marietta Slomka selbst und sie hat auf die Inhalte auch keinen Einfluss.“ Wenn Ihr mögt, könnt Ihr auch dieses Schreiben von mir posten, z.B. unter „Info“. Dann ist das klargestellt und es warten User nicht vergeblich auf Antworten oder Kommentare von mir. Danke Euch!“
Neben Namen, Funktion, Medium und – der ständig schwankenden – Anzahl der Follower registriere ich auch gegebenenfalls, unter welchem Rubrum („Person des öffentlichen Lebens“, „Chef“, „Monarch“, „Autor“, „Journalist“, „Regierungsbeamter“...) die Seite jeweils eingeordnet wurde. Veränderungen gegenüber dem Vormonat kann man gegebenenfalls den Klammern hinter dem Rangplatz und/oder der Followerzahl entnehmen. Für Korrekturen und Neuvorschläge beziehungsweise Hinweise auf fehlende Kollegen bin ich jederzeit dankbar.
  1. Oliver Pocher, Regierungsbeamter (Sky-Fußballmoderator, DWDL.de-Kolumnist), gefällt 363.255 Personen (↑, gefiel im Vormonat 361.225 Personen)
  2. Sascha Lobo (, 3), Autor (Spiegel-Online-Kolumnist), gefällt 10.445 Personen (↑, 9.646)
  3. Karim El-Gawhary (, 2), Journalist (freier Nahost-Korrespondent), gefällt 10.375 Personen (↑, 9.762)
  4. Franz Josef Wagner (↑, 5), Unternehmen („Bild“-Kolumnist), „Post von Wagner“ gefällt 5.808  (↑, 5.605), eine weitere Page als Autor 349 (↑, 342) Personen (in der Addition: 6.157)
  5. Henryk M. Broder (↓, 4), Person des öffentlichen Lebens (Pauschalist „Die Welt“), gefällt 6.147 Personen (↑, 6.055)
  6. Cherno Jobatey, Person des öffentlichen Lebens (Moderator ZDF-Morgenmagazin), gefällt 5.751 Personen (↑, 5.728)
  7. Armin Wolf, Person des öffentlichen Lebens (Moderator ORF2, 3sat), gefällt 5.412 Personen (↑, 5.242
  8. Katrin Bauerfeind, Person des öffentlichen Lebens (Fernsehmoderatorin), gefällt 5.390 Personen (↑, 5.020)
  9. Else Buschheuer (, 35), Schriftstellerin (freie Journalistin), gefällt 4.829 Personen (↑, 450)
  10. Steffen Hallaschka (↓, 9), Journalist (stern TV), gefällt 4.712 Personen (↑, 4.294) 
  11. Jakob Augstein, Journalist (Verleger von „der freitag“), gefällt 4.562 Personen (neu)
  12. Günther Jauch (↓, 10), Person des öffentlichen Lebens (Moderator), gefällt 3.775 Personen (, 3.735)
  13. Annik Rubens (↓, 11), Journalistin (Podcast „Schlaflos in München“, freie Journalistin), gefällt 3.614 Personen (↑, 3.588)
  14. Marco Schreyl (14), Person des öffentlichen Lebens (hr1, RTL), gefällt 3.168 Personen (↑, 2.783)
  15. Wolfram Weimer (↓, 12), anfangs: Autor, jetzt als Journalist („Handelsblatt“-Kolumnist), gefällt 3.052 Personen (, 3.063
  16. Marcel-Reich-Ranicki (↓, 13), Person des öffentlichen Lebens (Literaturkritiker), gefällt 2.936 Personen (↑, 2.893) 
  17. Alice Schwarzer (17), Autor (Chefredakteurin „Emma“), gefällt 2.731 Personen (↑, 2.424)
  18. Jens Hardeland (↓, 15), Monarch (Radiomoderator N-JOY), gefällt 2.716 Personen (↑, 2.650)
  19. Marietta Slomka (↓, 16), Journalistin („heute-journal“), gefällt 2.610 Personen (↑, 2.551) 
  20. Richard Gutjahr (↓, 18), Person des öffentlichen Lebens (Moderator Bayerisches Fernsehen, Kolumnist „Die Abendzeitung“), gefällt 2.584 Personen (↑, 2.382)
  21. Bastian Sick (↓, 19), Autor („Spiegel“-Kolumnist), gefällt 2.533 Personen (↑, 2.375) 
  22. Silke Burmester (, 20), Journalistin („taz“-Kolumnistin), gefällt 2.300 Personen (↑, 2.295)
  23. Harald Martenstein (↓, 21), Autor (Kolumnist „Die Zeit“, Autor „Der Tagesspiegel“) gefällt 1.515 Personen (↑, 1.417)
  24. Oliver Bendt (↓, 22), Journalist (Journalist, Sportkommentator, Moderator), gefällt 1.428 Personen (, 1.402)
  25. Stefan Niggemeier (↓, 23), Webseite („Spiegel“-Autor), gefällt 1.414 Personen (↑, 1.328)
  26. Michel Friedman (↓, 24), Person des öffentlichen Lebens (Publizist, Moderator), gefällt 1.286 Personen (, 1.268)
  27. Jessica Kastrop (27), Journalistin (Sky-Fußballmoderatorin), gefällt 944 Personen (↑, 770)
  28. Kai Diekmann (↓, 25), Autor (Chefredakteur „Bild“) gefällt 876 Personen (↑, 862)
  29. Frank Plasberg (↓, 26),, Unternehmen („hart, aber fair“), gefällt 849 Personen (↑, 813)
  30. Ulrike Zeitlinger (, 31), Journalistin (Chefredakteurin „freundin“ und „freundinDONNA“ sowie Redaktionsdirektorin „burda style“), gefällt 776 Personen (↑, 672)
  31. Claus Kleber (↓, 28), Person des öffentlichen Lebens (Erster Moderator „heute journal“), gefällt 769 Personen (↑, 759) 
  32. Klaus Bardenhagen (↓, 29), Journalist (freier Südostasien-Korrespondent), gefällt 770 Personen (↑, 714
  33. Matthias Matting (↓, 30), Journalist („Focus“-Redaktion), gefällt 732 Personen (↑, 692) 
  34. Hubert Burda (↓, 32), Person des öffentlichen Lebens (Hubert Burda Media), gefällt 682 Personen (↑, 667)
  35. Giovanni di Lorenzo (↓, 33), Person des öffentlichen Lebens (Chefredakteur „Die Zeit“), gefällt 633 Personen (↑,  628)
  36. Andreas Koller (↓, 34), Journalist (stellvertretender Chefredakteur „Salzburger Nachrichten“), gefällt 502 Personen (↑, 486
  37. Holger Schmidt (, 36), Journalist (Netzökonom „F.A.Z.“, wechselt Ende des Jahres als Chefkorrespondent Internet & Wirtschaft zu „Focus“), gefällt 443 Personen (↑, 442)
  38. Dagmar Bily (, 37), Journalistin (Chefredakteurin „burda style“), gefällt 295 Personen (↑, 281)
  39. Tom Buhrow (↓, 38), (Moderator „Tagesthemen“), gefällt 265 Personen (↑, 263) 
  40. Frank Schirrmacher (↓, 39), Autor (Herausgeber „F.A.Z.“), gefällt 248 Personen (↑, 226)
  41. Benjamin von Stuckrad-Barre (↓, 40), Schriftsteller (freier Journalist), gefällt 236 Personen (↑, 222) 
  42. Daniel Fiene (, 40), Journalist (Antenne Düsseldorf, Was mit Medien, Sendung mit dem Internet, DRadio Wissen Online-Talk), gefällt 226 Personen (↑, 222)
  43. Heribert Prantl (↓, 41), Person des öffentlichen Lebens (Mitglied der Chefredaktion „Süddeutsche Zeitung“), gefällt 187 Personen  (↑, 164)
  44. Petra Gerster (↓, 42), Person des öffentlichen Lebens (Studioredakteurin „heute“), gefällt 138 Personen (↑, 131)
  45. Hans Leyendecker (↓, 43), Autor (Ressortleiter Investigative Recherche „Süddeutsche Zeitung“), gefällt 88 Personen (↑, 84)
  46. Helmut Markwort (↓, 44), Interesse (Herausgeber „Focus“), gefällt 83 Personen (↑, 72)
  47. Katrin Schuster (↓, 45), Journalistin (freie Journalistin), gefällt 61 Personen (↑, 53)
  48. Robert Iwanetz (↓, 46), Journalist (freier Journalist), gefällt 48 Personen (48)
  49. Jürg Vollmer (↓, 47), Journalist (maiak), gefällt 47 Personen (, 45)
  50. Dorin Popa (↓, 48), Journalist, gefällt 22 Personen (, 19)
  51. Souad Mekhennet, Person des öffentlichen Interesses (freie Journalistin, New York Times, F.A.Z., ZDF), gefällt 12 Personen (neu) 
  52. Thomas Mrazek (↓, 49), Journalist, gefällt 7 Personen (,5)

re:publica 2012 – möglichst ohne Prekariat

Dinge ändern sich. So verläßt die re:publica die traditionelle, zu klein gewordene Wirkstätte in der Kalkscheune samt seltsamem Wurmfortsatz, dem Friedrichstadtpalast, und zieht nächstes Jahr ans Gleisdreieck und somit (zumindest für mich als ehemaligem Wahl-Berliner) ins Nichts. Und paart sich zudem mit der NEXT zur BerlinWebWeek. „Plug and play“? Nicht unbedingt!
Denn manche Dinge ändern sich nie. Es schmücken sich ja viele mit dem Rubrum „Digitale Bohème“, aber neben den besserverdienenden Werbe-Ikonen, Vortragsreisenden und Consultants gibt es eben auch genug, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Vor Konferenzen wie der re-publica liest man schon öfters den einen oder anderen Tweet, in dem nicht unbekannte Blogger um ein gesponsertes Ticket buhlen. (Wobei – nur um Mißverständnissen vorzubeugen, die re:publica mit Preisen ab 60 Euro für drei Konferenztage ausgesprochen preiswert ist! Aber das ist für manche immer noch sehr viel Geld.)
Ganz so schlimm war es bei mir noch nicht. Bisher konnte ich meine Eintrittskarte noch selber bezahlen. Da sah die Anmeldeprozedur via Amiando aber auch noch die Möglichkeit vor, das Earlybird-Blogger-Ticket online rechtzeitig zu blocken und den Kaufpreis dann zu überweisen. Heuer wurde diese Option gestrichen. Jetzt wollen die Berliner Netz-Herrschaften sofort Geld sehen: ob via Kreditkarte, Direct Debit oder PayPal (letzteres unter den politisch Denkenden in der Blogosphäre ja zumindest ein zweifelhafter Geschäftspartner seit den Vorkommnissen um Wikileaks und Kuba).
Das Team von Newthinking widersprach meinen zweifelnden Worten sofort via Twitter und behauptete erstmal, die Zahlungsmöglichkeiten hätten sich nicht geändert: „war schon immer so! (Zumindest wenn wir die Einstellung bei Amiando richtig im Griff hatte, hüstel)“ Noch bevor ich mit einem Griff in meine Buchhaltung die Belege fand, daß ich sowohl für die re:publica 2010, als auch für die re:publica 2011 das Geld überwiesen habe, die re:publica ihre Amiando-Einstellungen also offenbar über Jahre nicht im Griff hatte, korrigierten sich die Veranstalter: „OK. Für uns ist der Verwaltungsaufwand bei Überweisungen zu hoch.“ (Für uns? Läuft das nicht über Amiando?)
Nun hätte ich theoretisch vorhin sogar noch das letzte Earlybird-Blogger-Ticket abbekommen, aber ich besitze nunmal keine Kreditkarte, und sowohl mein Bankkonto, als auch mein PayPal-Koto (ja , ich gestehe, ich habe noch eines, obwohl ich deren Politik verurteile, aber ohne Kreditkarte ist es eben sehr hilfreich, wenn man öfters im Ausland bestellt), jedenfalls sind meine Konten auf null. Das wird sich zwar im Lauf der nächsten Wochen ändern, aber bis dahin sind die Blogger- oder Earlybird-Tickets vielleicht schon weg.
Man kann so eine buchhalterische Angelegenheit natürlich rein technisch, als „Verwaltungsaufwand“ betrachten. Andererseits sind Verwaltungsprozeduren immer auch der cleverste Weg zu selektieren. Wenn eine Lufthansa das Papierticket abschafft, erschwert man den Armen und Fremden, die keine Kreditkarte oder Kundenkarte besitzen, überhaupt zu fliegen. Überall wo das Handy Zahlungs- und Ticketfunktionen übernimmt, entledigt man sich des Prekariats, das kein Handy oder zumindest kein Smartphone besitzt. So jemand wie ich würde natürlich immer einen Weg finden. Die Kreditkarte von Freunden benutzen, das Direct Debit über ein fremdes Konto laufen lassen, einen Kumpel bitten, mein PayPal-Konto schnell aufzupimpen.
Aber solch eine erzwungene Entschleunigung hat auch immer ihre Vorzüge. Statt sich vom Hype mitreissen zu lassen, sich schnell ein Ticket zu sichern, hat man plötzlich Muse, darüber nachzudenken. Und wenn ich ehrlich bin, muß ich gestehen: Bei dieser re:publica habe ich ehrlich gesagt nichts zu suchen.

Update: Bloggen lohnt sich. Inzwischen bietet die re:publica auch Prepayment wieder als Zahlungsoption an.