Samstag, 25. April 2009

iLounge – Mac-flavoured Café im Univiertel

Während die Berner iLounge eher Etikettenschwindel, steckt in der demnächst eröffnenden Münchner iLounge auch drin, was man hinter einem kleinen i vermutet: Mac pur! Noch wird in der Adalbertstraße 19 heftig renoviert, aber ein Werbebanner verspricht schon Großes: „Europas erstes Apple/MacLoungeCafé“, wo es offenbar auch die Hardware to go gibt: das „Mac iBook“ ab 250 Euro, das „MacBook“ ab 555 Euro – da es das iBook gar nicht mehr gibt und die Listenpreise bei knapp unter 1000 Euro anfangen, nehme ich mal an, daß es Gebrauchtgeräte sind...

Updates: Als ob iLounge und Apple/MacLoungeCafé noch nicht genug der Verwirrung wären, firmiert das ganze auf der Visitenkarte auch noch als i Café. Geschäftsführer sind demnach Klaus Kruse (der vom Zoozie's früher?) und Birgit A. Daeschler.

Inzwischen hat der Laden aufgemacht, und von außen betrachtet würde ich mal behaupten, daß es darin gebrauchte iBooks, PowerBooks und MacBooks zu kaufen gibt (mit einem Jahr Garantie), man seinen Mac auch reparieren lassen kann und außerdem ein Sortiment an Damenschuhen angeboten wird, aber von einem Café kann ich nichts entdecken...

Donnerstag, 23. April 2009

Elend lustig

Es gibt fleißigere Produktionsländer und wahrscheinlich entstehen in Rumänien längst mehr preisgünstig ausgelagerte Hollywood-Filme denn eigene Werke, aber zumindest einmal jährlich schafft es ein rumänischer Film, fertiggestellt zu werden, und vielleicht sogar nach Deutschland – dort dann in der Regel aber kaum ins Kino, sondern vielleicht gerade mal auf die Berlinale oder das Münchner Filmfest.
Und dann schleppe ich natürlich meine ganzen Freunde hinein, die mit Entsetzen erleben wie ich meine Seele aus dem Leib lache, während doch auf der Leinwand unbeschreibbares, wohl kaum als lustig wahrzunehmendes Elend vorgeführt wird. Familiäres Elend, politisches Elend, Beziehungselend, städtebauliches Elend, halt Rumänien. Und ich lache mich scheckig.
Das liegt zum einen am W-Effekt, dem Wiedererkennungseffekt. Für andere mögen auf der Leinwand skurrile Gestalten agieren, die einem Deutschen mindestens so fremd wie ein Vampir vorkommen. Ich sehe da lauter Verwandte, durchgeknallte Walachen, die mich an Onkeln und Tanten wie Gigi, Tzutzi oder Puju erinnern. (1. In Rumänien nennt man irgendwie alle Verwandten Onkel oder Tante, selbst wenn es ein Schwippschwager zehnten Grades ist. 2. In Rumänien behält man den Spitznamen, den man sich als 3-Jähriger verdient hat, bis ins Greisenalter.)
Aber darüberhinaus hat der Rumäne an und für sich ein eher pessimistisches Bild vom Leben, wie man auch an den Schriftstellern (Ionesco, Cioran, Eliade...) sieht, unabhängig davon, in welcher Sprache sie schreiben. Wir glauben nicht unbedingt an das Gute im Menschen und sehen um uns herum eher das Elend, denn etwaiges Glück. Aber gerade das schenkt einem die Gabe, dem Elend Schönes abzugewinnen, den Aberwitz und Schalk darin zu erkennen, und eben lauthals zu lachen, wenn anderen zum Weinen zumute wäre.
3sat zeigt nun dieser Tage zwei Beispiele des jungen rumänischen Kinos, die diesen Winter auch im Münchner Filmmuseum zu sehen waren, sowie heute um 22.25 Uhr die Dokumentation „Kennwort Kino: Die Neue Welle am Schwarzen Meer“ von Achim Forst und Kristl Philippi.
Radu Munteans „Das Papier wird blau“ (heute, 22.55 Uhr) begleitet ein paar Milizionäre am 22. Dezember 1989 durch die Hauptstadt Bukarest, als die sogenannte Revolution das Ceausescu-Regime hinwegfegte. Das Fernsehen bereits in der Hand der Befreier, die Straßen noch umkämpft, eine allgegenwärtige Paranoia, weil undurchschaubar ist, wer auf welcher Seite kämpft, eine düstere Reise durch die Nacht, die natürlich wegen eines Mißverständnisses im Tod endet, aber auf dem Weg dahin kleine Momente der Zärtlichkeit findet, eine Zigarettenpause, die Fürsorge eines Vorgesetzten, ein paar entspannte Momente bei der Mutter, die ahnen lassen, wie man in einer Diktatur trotz allem seinen Lebenswillen behielt.
Cătălin Mitulescus „Wie ich das Ende der Welt erlebte“ (Freitag, 22.25 Uhr) ist dagegen eine sonnendurchflutete Entwicklungsgeschichte unter Teenagern, die an der Schule noch den absurden, imperial-kommunistischen Ritualen ausgesetzt sind und zwischen Flucht und Anpassung hadern.

Update: Anke Sterneborg heute zur Filmreihe „Kinder der Revolution: Schwerpunkt junges rumänisches Kino bei 3sat“ in der „Süddeutschen Zeitung“

(Foto: „Das Papier wird blau“, ZDF/Tudor Lucaciu)

1&1: Beschiß mit dem Maxdome-Entertainment-Paket

Als ich letztes Jahr unvorsichtigerweise meinen DSL-Vertrag bei 1&1 auf eine Doppel-Flat 16.000 aufstockte, enthielt das Gesamtpaket auch ein Filmbonbon: Im Preis inbegriffen sei die maxdome Online-Videothek „Video-START“ mit „dauerhaft 125 ausgewählten Kino- und Fernseh-Filmen sowie ProSieben/Sat.1 Topproduktionen“, die kostenlos zur Verfügung stünden.
Inzwischen hat man in Montabaur das Angebot dahingehend geändert, daß man sogar „3 Film-Highlights pro Monat zusätzlich“ erhält, im Wert von 107,64 Euro jährlich. Theoretisch.
Praktisch war es mir die erste Zeit unmöglich, via „Maxdome-Komfortregistrierung exklusiv für 1&1 Kunden“ auch nur auf einen einzigen Filmschnipsel tatsächlich zuzugreifen. Schüchtern wie ich bin, sah ich die Ursache in meiner technischen Konfiguration, mit einem Mac läuft man gerade auch bei 1&1 öfters gegen die Wand und wird etwa bei den Software-Updates der FRITZ!Box schlichtwegs ignoriert.
Neuerdings verrät mir die Fehlermeldung bei Maxdome aber, daß man für die Registrierung eine „Bankverbindung benötige“. Sprich: die „1&1 Movie-Flat“ nur inklusive wäre, wenn ich 1&1 (und nicht etwa Maxdome) zuvor eine Einzugsermächtigung erteile.
Nun wäre es per se schon anrüchig, eine kostenlose, vertraglich vereinbarte Leistung an die Erteilung eines Lastschriftauftrags zu koppeln.
Doch 1&1 geht sogar noch einen Schritt weiter. Die Einzugsermächtigung kann nur pauschal, für alle bei 1&1 gebuchten Pakete erteilt werden, das heißt auch für die verbrauchsabhängig schwankenden Gebührenabrechnungen wie Telefonie und Mobilfunk. Genau dies hat der Bundesgerichtshof wiederholt untersagt, der die Verpflichtung zur Erteilung einer Einzugsermächtigung nur bei geringfügigen Beträgen zuläßt oder wenn es regelmäßig gleich bleibende, von vornherein feststehende Summen sind. Aber United Internet versucht es dann eben durchs Hintertürchen.


Mittwoch, 22. April 2009

Twentieth Century Fox kennt bei „Wolverine“ keine Privatsphäre

„Wolverine“ – das ist jener X-Men Origins-Streifen, der seit Wochen in irgendeiner unfertigen Version durchs Netz geistert und jetzt zu einem veritablen Alptraum wird: Denn morgen stünde in München die Pressevorführung an, für die der Twentieth Century Fox Verleih allen Filmjournalisten eine Sperrfristerklärung abverlangt. In diesem Knebelvertrag wird nicht etwa nur untersagt, in Artikeln, Blogs oder Foren, also öffentlichen Medien vor dem 27. April ein Wörtchen über den fertigen Film zu verlieren, nein, der Hollywood-Major will uns sogar verbieten, unsere „eigene Meinung zu dem Film, die in der Teilnahme an dieser Vorführung begründet sind, nicht vor dem 27. April 2009 (...) an Dritte“ weiterzugeben, das heißt kein Sterbenswörtchen an die Freundin oder Kollegen, genau genommen wäre es damit auch verboten, in der Redaktionskonferenz zu sagen, ob der Film eine Story wert ist oder nicht. Da hat wohl jemand in Hollywood zuviel gekokst und sein letztes Stück Verstand pulverisiert. (Telepolis dazu.)

Wolverine Sperrfristerklärung
(Foto: Twentieth Century Fox)

Mr. and Mrs. Reichart – wie alles begann

Annette: „Ähm, Du bist bei Burda? Ist ja klasse! Ich brauch nämlich noch eine Saalkarte für Bambi. Du könntest mich ja als deine Begleitung mitnehmen.“
Rumms. Die Tür ist ins Haus gefallen. Was er wohl sagt?
Marcel: „Gut. Du bist meine Begleitung.“


Noch mehr
zur kommenden Hochzeit des schönen Marcel mit Noch-BILD-Kolumnistin Annette Pawlu („So küsste mich Wladimir Putin“, „Mein Abend mit Brad Pitt“) (via Turi2)

Montag, 20. April 2009

Wochenplan

Alexa Hennig von Lange/Theater Und so fort, Junges rumänisches Kino/3sat, Nina „Cardigans“ Persson mit A Camp/Backstage, Honoré Daumier/Stuck-Villa, Georg Soanca-Pollaks Memento Mori/KZ-Gedenkstätte Dachau, Wolverine/Gabriel, Ehemaligentreffen des Wittelsbacher Gymnasiums/Augustiner, Flashmob Freising

(Foto: „Wie ich das Ende der Welt erlebte“ am 24. April auf 3sat/Copyright ZDF/Marius Panduru)

Dienstag, 14. April 2009

Black & Beautiful



Nachdem Narziß und Goldhund an der Existenz meines neuen Fahrrades gezweifelt haben, hier das Beweisvideo meines Raleigh Unico de Luxe XXL.

Freitag, 10. April 2009

Warum ich nicht mehr blogge

Im Grunde ist schon alles damit gesagt, daß ich diesen Beitrag recht widerwillig schreibe. Oder daß ich in den letzten drei Jahren, in denen ich nunmehr blogge, vermutlich noch nie eine Woche lang beitragslos geblieben bin. Ausgerechnet der „Vielblogger“ (Isarstadt).

Wäre auch nicht weiter der Rede wert, zumindest nach meinem Gefühl, wenn man mich nicht öfters darauf ansprechen würde. Also warum blogge ich nicht mehr so häufig und regelmäßig wie früher?

Wenn ich auf eine einsame Insel nur zwei mit dem Internet verbundene Applikationen mitnehmen dürfte, wäre kein Blog dabei. Twitter und Facebook sind für mich spätestens seit Anfang des Jahres die befriedigendsten Anwendungen, wahrscheinlich weil ich darin nicht tätig sein kann, ohne gleichzeitig zu sehen, was mein soziales Netzwerk treibt. Während bloggen recht solitär sein kann, bewege ich mich bei Twitter und Facebook immer in einem Gewitterfeld aus Emotionen, Wahrnehmungen und spontanen Ergüssen – ich nenne es immer den ungeschützten Quickie.

Gerade Twitter absorbiert einen großen Teil meiner früheren Blogschwerpunkte. Wenn ich auf einen spannenden Online-Text, einen Veranstaltungstermin oder einen Mißstand hinweisen möchte, muß ich mir nicht mehr einen längeren Text abringen und ein adrettes Bild suchen, 140 Zeichen sind da meist genug.

Zudem scheinen mir Twitter und Facebook inzwischen die dynamischeren Medien zu sein, haben sie doch, was Follower, Freunde und Feedbacks betrifft, inzwischen die Kommentare und Feedleser meines Blogs eingeholt, wenn nicht sogar quantitativ übertroffen.

Bei meinen Blogs registriere ich dagegen, daß einige mir sehr wichtige Beiträge, die durchaus Nachrichtenwert hatten, einfach verpufften. Das ist nicht weiter schlimm, schließlich sind meine Blogs auch dediziert private Vergnügungen, die ich letztendlich nur für mich betreibe. Aber dann liegen eben weitere vergleichbare Geschichten auf Halde, sind Kabbeleien wie das Thema Wahlprognose noch längst nicht zu Ende erzählt, aber die Rechercheergebnisse liegen irgendwo auf meiner Festplatte und da liegen sie im Augenblick ganz gut.

Es mußte auch nicht sommerwarm werden, damit ich mich offline weit besser fühle als im DSL-Netz. Die digitale Trüffelsuche, weltweit online nach kleinen Leckereien zu suchen, die ich dann auf meinem Blog stolz präsentieren könnte, habe ich schon im tiefsten Winter aufgegeben.

Zugleich gab es auch in meinem privaten Umfeld einige Rochaden. Wo ich früher aus dem Internet Freundschaften generierte und mich in jeder Hinsicht überwiegend mit Bloggern vergnügte, entwickelte sich in den letzten Monat ein Beziehungsgeflecht mit Menschen, die diesen Foren eher fern stehen, ob Blogs, Communities oder Tweets. Statt dem digitalen Ping-Pong aus Klatsch, Kumpanei und kinky Flirt ist plötzlich Diskretion angesagt und mein Privatleben zum Teil eben auch privat, wenn auch mehr aus Rücksicht auf andere, bin ich doch sicherlich die alte Rampensau geblieben, die sich eben nur verstärkt im versteckten Streichelgehege verlustiert.

Den Blog werde ich deswegen natürlich nicht einstellen, ganz im Gegenteil arbeite ich an zwei neuen, die dann nur nicht mehr mein Leben spiegeln, sondern statt Aufmerksamkeit bares Geld generieren sollen.

Hier wird natürlich auch immer wieder was erscheinen, nur nicht mehr mehrmals täglich, vielleicht nicht einmal mehrmals in der Woche. Aber wenn es jemand vermissen sollte, kann er sich damit trösten, daß ich wahrscheinlich irgendwo auf der grünen Wiese liege oder in den Armen einer Frau. Und sollte sich für mich freuen.

Samstag, 4. April 2009

Davorka Tovilo: Von wegen Originalteile

Originalteile sind so ziemlich das letzte, das ich mit dem sehr blonden, sehr wohlgeformten Münchner Starlet Davorka Tovilo assoziiere. Aber wie ksklein mich wissen ließ, macht ausgerechnet Davorka heute Promo für den 947. Teil des „Fast & Furious“ Dauerbrenners mit dem Folgentitel „Neues Modell. Originalteile“. Davorka wird im Mathäser Filmpalast nicht nur in der Abendvorstellung den zehnmillionsten Besucher begrüßen, sondern auch zuvor ihren Fans von 18.30 bis 21 Uhr in einer „aufwendigen Kulisse für ein Fotoshooting zur Verfügung stehen.“ Paparazzi wie Heiko Hebig und mich wird's da kaum hinziehen, da wir sie ja schließlich oft genug auf elitären Stehrumchen vor die Flinte kriegen, aber der normale Fan kann da endlich einmal gleichziehen.

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