Sonntag, 20. Juli 2008

Deutsche Blogs nur beta?

Bei aller behaupteten Irrelevanz ist es schon putzig, daß die deutschen Blog zumindest wichtig genug sind, um sie Woche für Woche in irgendwelchen Medien abzukanzeln. Drei Seiten und ebensoviele Autoren, immerhin ein New-York-Korrespondent und zwei Wirtschaftsredakteure, bringt der „Spiegel“ in seiner morgen erscheinenden Ausgabe auf, um die deutsche Bloggerszene als „unpolitisch und rechthaberisch, selbstbezogen und unprofessionell“ abzukanzeln. Unter der Überschrift „Die Beta-Blogger“ werden zwar Stefan Niggemeier und Christof Schultheis, Don Alphonso, Mercedes Bunz, Henryk M. Broder, Wolfgang Lieb und Jens Berger blatttypisch einerseits gewürdigt, aber zugleich pauschal zur Strecke gebracht: In Deutschland regierten – anders als in den USA – „allenfalls Beta-Blogger statt massenmediale Alphatiere“. Die hiesige Wikipedia-Ausgabe sei dagegen die zweitgrößte weltweit und somit Deutschland „vielleicht kein Volk von Volkstribunen, aber eines von Oberlehrern“, was mir den Eindruck vermittelt, daß das „Spiegel“-Printteam trotz der neuen Doppelspitze das Internet und den Wechsel vom Sendermodell zur Kommunikation, ob in Form von Blogs oder Wikipedia, einfach nicht begreifen will... Aber durchaus zweinullig darüber diskutieren läßt. Bringt ja schließlich Klicks.

Diskussion zum „Spiegel“-Beitrag: Spiegelfechter, Coffee and TV, CIO Weblog, medienlese, mapumedia, VIP-Raum, Weltblick, F!XMBR, Blog@Netplanet, Opponent, Citronengras und mehr.

Update: Der vollständige „Spiegel“-Text ist inzwischen auch von einigen fremdenfeindlichen Radikalen aus der PI-Ecke online gestellt worden. Nicht unbedingt die feinste Art, mit Texten Dritter umzugehen, und ich will diese radikalen Jünger nicht auch noch durch einen Link aufwerten.

Statt Twitter (14): Fred on air

Im Vorfeld der Lesung heute nachmittag kommt f.kid heute um 15 Uhr ins Radio.

Samstag, 19. Juli 2008

Google oder Münchens Gloria?

Schlimmer als Tollwood geht's nicht mehr, dachte ich immer, aber der Pressetsunami zum Altstadtringfest scheint mich eines besseren zu belehren. Okay, dann ist der Rest der Stadt frei von allen Idioten, obwohl ich natürlich freimütig bekenne, daß es mich heute abend trotz Saufmeile und Blumenbar-Präsenz an den Wittelsbacher Platz ziehen wird. So oft bekommt man nun mal Chicks on Speed in ihrer alten Heimat nicht zu sehen, und Flatz ist immer eine Attraktion. Verschwiegen wird in allen Medien aber ein ganz anderer Auftritt: Morgen nachmittag, zwischen 15.45 und 16.15 Uhr, wenn ich mich nicht irre, räumt der Münchner Lehrsender afk M94,5 seine Jugendbühne am Maximiliansplatz für eine Lesung frei. Fred Kapinski (Foto), Katrin Baumer und andere Münchner Vertreter der Isarstrand-Literaten und LMU-Schreibwerkstatt Manuskriptum werden lesen. Dafür verzichte ich sogar auf einen Blick hinter die Kulissen von Google.

Freitag, 18. Juli 2008

Statt Twitter (13): Paradigmenwechsel

Zwar sehe ich noch nicht so recht, was es bringen soll, aber jetzt twittere ich auch.

Save the world

Manchmal liebe ich einfach meinen Job und diese Pressevorführungen tagsüber...

Updates: Joyeux anniversaire, Vin Diesel!

Seine deutsche Stimme.

Sechs weitere Filmausschnitte.


(Foto & Trailer: Concorde Filmverleih)

Schafft ein, zwei, viele Wallraffs

564 Euro Rente kriegt Günter Wallraff (65), da stehe ich als 47-Jähriger mit meinem aktuellen Anspruch auf zweihundertnochetwas Euro im Monat gar nicht so schlecht da. In seinem sehr aufschlußreichen Interview mit Thomas Öchsner im Wirtschaftsteil der „Süddeutschen Zeitung“ verrät der Enthüllungsjournalist heute außerdem, wieso er Günther Jauch der indirekten Beihilfe zum Betrug bezichtigt und daß er sich um Nachfolger bemüht: „Ich versuche gerade, ein paar Leute davon zu überzeugen, dass wir eine Stiftung brauchen, die jüngere Journalisten bei verdeckten und investigativen Recherchen mit einem Stipendium unterstützt. Dann könnte aus dem, was ich im Kleinen mache, eine Bewegung entstehen. Ich sehe durchaus ermutigende Zeichen, dass sich etwas ändert. Und ich erreiche mit meinen bescheidenen Mitteln zur Zeit mehr, als ich es mir erträumt habe.“

Donnerstag, 17. Juli 2008

Glam schickt seine Leserinnen zu Glamour

Ehre, wem Ehre gebührt: Mag das deutsche Netzwerk des Frauenportals Glam auch noch nicht so groß sein, so haben sie zumindest den Wert von outgoing links erkannt und schicken die High-Heels-Fans unter ihren Lesern in einem redaktionellen Beitrag direkt zu „Glamour“ weiter. Burda und Condé-Nast Hand in Hand, vorbildlich! (via Zuflüsterung)

Lifestream wirbt mit Robert Basic

Wann hat es ein Blogger geschafft? Vielleicht, wenn ein Start-up mit ihm wirbt... Eben erhielt ich von Lifestream.fm folgende Mail:

„Hallo NiceBastard,
in Robert Basic's Blog schafft es nicht jeder, aber als Lifestream-User hast du jetzt die Möglichkeit dich und deine Online-Aktivitäten bei ihm zu zeigen!
Robert hostet die nächsten Monate unter jedem Blogbeitrag den Lifestream unserer User.
Beame dich in Robert Basics Blog!
Die ersten 100 die mitmachen sind definitiv mit dabei, vorrausgesetzt du klickst jetzt diesen Link an:
http://lifestream.fm/signupforrob/(...)
Unter allen die mitmachen, verlosen wir auch noch 10 brandneue weiße Mister Wong-Sommerpolos.
Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
who's who and doing what: lifestream.fm!
Beste Grüße
Das Lifestream-Team“


Aktuell kann ich bei Robert nichts in seinem Blog zu dieser Kooperation finden. Aber wie hat er noch im April geschrieben: „Die Zeit für solche Aggregatoren ist imho noch nicht wirklich reif, aber das wird schon noch.“ Vielleicht ja mit seiner Hilfe...

Update: Robert erklärt sich und verrät, daß er demnächst Construktiv berät, wozu auch der Lifestream-Service gehört.

Alle Menschen sind frei...

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist zu wertvoll, um sie nur den Diplomaten, Regierungen und NGOs zu überlassen. Zum 60. Jubiläum der Erklärung sind jetzt die Menschen selbst aufgerufen, sie zu unterzeichnen. Die Initiatoren dieser Kampagner, The Elders, Amnesty International, Unicef & Co hoffen auf über eine Milliarde Stimmen. Bislang sind es 23.752. Und allein der Umstand, daß man sie auch anonym unterzeichnen kann, zeigt, wie es in allzuvielen Ländern um die Menschenrechte bestellt ist.

Startschwierigkeiten beim deutschen Glam?

„Bereits zum Deutschlandstart tritt Glam mit einem umfangreichen Leistungsportfolio an: Ab sofort stehen unter http://de.glam.com aktuell recherchierte News, Hintergrundartikel, Bilder und Videos zu den Themenbereichen Living, Fashion und Beauty bereit.“ Pressemitteilung von Burda um 10.43 Uhr. Ab sofort? Um 11.21 Uhr geht noch gar nichts...

Update: Inzwischen ist der deutsche Glam-Ableger online und im Grunde hat mich nur eine Frage interessiert, wie das deutsche Netzwerk aussähe. Denn das US-Original besticht keineswegs durch redaktionelle Stärke, sondern überholte alle Mitbewerber, indem es möglichst viele Blogs Dritter zu einem unschlagbaren Netzwerk verknüpfte und für alle das Anzeigenmarketing übernahm: Der Menüpunkt heißt dort auch „Blogs“. Beim deutschen Glam nennt man den Menüpunkt „Netzwerk“. Und er besteht nur aus dem Burda-nahen Les Mads-Blog der deutschen Glam-Chefin Julia Knolle und dem zu den englischsprachigen Glam-Blogs gehörenden Purse Blog.

Mia san 2.0

Biografisches, Bibliografisches und allerlei Links zu Leseproben oder Pressestimmen – die Bayerische Staatsbibliothek und die Monacensia haben gestern ihre Datenbank zum literarischen Bayern mit einer Vorauswahl von Autoren wie Herbert Achternbusch, Hugo Ball, Franz Xaver Kroetz, Oskar Panizza oder Karl Valentin online gestellt und mit allerlei Bibliotheksservern und der Bilddatenbank der Stabi vernetzt.

Mittwoch, 16. Juli 2008

Schlaflos in Augsburg

Natürlich war Albert Ostermaier gleich von mir elektrisiert, von der ersten Nichtbegegnung an. Ich hatte ihn mit Fotografin Gundula Krause für eine Titelgeschichte in die Kühlkammer der Fleischerei Bachhuber geschickt, wo die Kriechströme der Blitzanlage dem Jungautor einen Schlag nach dem anderen versetzten. Er hat's aber überlebt, und so findet ab morgen erneut das von Ostermaier organisierte viertägige ABC-Festival statt. Vordergründig ein Kulturspektakel mit Clemens Meyer, Rocko Schamoni, Else Buschheuer, Mark Ravenhill, Friedrich Ani, Maxim Biller, Moritz Rinke, Mehmet Scholl, Werner Fritsch, DJ Hell und dem halben Schumann's inklusive Charles, im Grunde aber ein allnächtliches Stelldichein der Literaturbranche, in dem getratscht, gestritten und nicht nur geflirtet wird. Auf nach Augsburg!

Google Flash Mob

Bitte ruft doch kurz an oder schickt eine Mail, falls Ihr das Google-Mobil in einer Münchner Straße entdeckt, dann starten wir rasch eine Telefonkette und machen uns alle auf den Weg. Es wäre doch lustig, wenn immer die gleichen Typen auf den Street-View-Bildern erschienen... Zur Nachahmung in anderen Städten empfohlen!

Manuelle Trackbacks: Fudder, German Cowboys

Updates zu Dachau. Bremen. Stuttgart.

Juni 2009:
Das Googlemobil soll wieder in Fürth, Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg unterwegs sein.

Im Juni und Juli 2009 will Google folgende Orte in Deutschland erfassen:

Baden-Württemberg: Heilbronn, Reutlingen, Tübingen, Lörrach, Freiburg, Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Ludwigsburg, Heidelberg, Konstanz, Heilbronn
Bayern: Memmingen, Landshut, Fürth, Würzburg, Kempten, Aschaffenburg, Regensburg, Ingolstadt, Bamberg, Bayreuth
Bremen: Bremen
Hessen: Fulda, Marburg, Kassel, Gießen
Mecklenburg-Vorpommern: Düren, Stralsund, Schwerin, Rostock, Neubrandenburg
Niedersachsen: Wolfsburg, Lüneburg, Hameln, Oldenburg, Wilhelmshaven, Göttingen, Osnabrück, Celle, Hildesheim, Braunschweig
Nordrhein-Westfalen: Grevenbroich, Siegen, Iserlohn, Arnsberg, Detmold, Mönchengladbach, Rheine, Paderborn, Münster, Minden, Dortmund, Bergisch Gladbach
Rheinland-Pfalz: Mainz, Kaiserslautern, Trier, Worms, Koblenz
Saarland: Saarbrücken
Sachsen: Hoyerswerda
Sachsen-Anhalt: Halle (Saale), Magdeburg, Dessau
Schleswig-Holstein: Kiel, Lübeck, Norderstedt, Neumünster, Flensburg
Thüringen: Erfurt

2010: Erster subversiver Widerstand in Berlin gegen das Street View Car.

Montag, 14. Juli 2008

Statt Twitter (12): Gesprächsbereit

Nach dem Foto- & Atmo-Team letzte Woche kommt jetzt gleich die „Stern“-Autorin fürs Interview. Daher heute wohl kein weiterer Blogeintrag...

Sonntag, 13. Juli 2008

Geodatenrausch

Rivva ist heute nachmittag offline, velleicht um Geotagging zu lernen, und nerdTainment präsentiert eine Bloggerkarte – ich weiß nicht, die wievielte das jetzt ist, aber von manchen Dingen kann es nicht genug geben...

Update: Rivva Live-Map und Erläuterung dazu

Zeilenschindende Printjournalisten

Liebe Kollegen bei der „Süddeutschen Zeitung“ und „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, schön, daß Ihr jetzt in Euren Artikeln immer wieder auf You-Tube-Videos und andere Webseiten verweist. Aber müßt Ihr dazu ständig endlose URLs abdrucken, die sich über drei Druckzeilen erstrecken? Wer von den „F.A.S.“-Lesern heute will tatsächlich ein Buchstabenungetüm wie http://www.youtube.com/watch?v=SLjnqkXNWJs&feature=related eingeben? http://www.youtube.com/watch?v=SLjnqkXNWJs hätte es auch getan und immerhin eine halbe Zeile eingespart. Mit TinyURL geht das noch viel kürzer oder vielleicht richten Euch die Kollegen von der Online-Redaktion auch mal einen eleganten Redirect à la www.faz.net/honda-cub ein?

Blog Queens

Kann es etwas Sexistischeres geben? Playboy.com stellt die heißesten „Bloggerinnen“ vor und läßt darüber abstimmen, welche von Xeni Jardin, Veronica Belmont (Bild), Amanda Congdon, Brigitte Dale, Sarah Austin & Co die Attraktivste ist und sich ausziehen soll. Anstatt alle vor die Kamera zu bitten... (via Turi)

Samstag, 12. Juli 2008

Hot Line

Bloß weil ich ein Kerl bin und viel Zeit online verbringe, denken manche Leute, ich hätte Ahnung. So brachte ich es einst zum Blogverantwortlichen bei der „freundin“. Und so ereilte mich jetzt auch der Hilferuf von Freunden, die bei 1&1 gekündigt hatten (weise Entscheidung) und zu Alice gewechselt sind (ich weiß nicht).
Das Internet lief tadellos, aber das VPN, Nadelöhr zum Arbeitgeber-Server, wollte nicht funktionieren und ein erstes Googeln nach der Konstellation aus Alice, VPN und dem Siemens SL2-141-I Modem, Router oder was auch immer, hatte besorgniserregende Antworten erbracht, in denen von aufgebohrter oder geflashter Hardware, dubiosen Firmware-Downloads und sonstigen Nerd-Attacken die Rede war. Dann doch lieber mich einschalten...
Fünf Stunden war ich zugange, davon allein 45 Minuten am Stück mit der Alice-Hotline, die vom Mac so viel Ahnung hatte wie ein Greis vom G-Punkt und letztendlich vorschlug, den Netzstecker zu ziehen, nachdem alles andere nicht funktionierte, aber am Ende war es wie beim Sex, keine Ahnung wie ich mich durchgewurstelt habe, aber ich habe es geschafft. Und während in den einschlägigen Foren stets recht tiefgreifende Maßnahmen vorgeschlagen wurden, war es letztendlich nicht viel mehr als eine schwer nachvollziehbare Kette geänderter Kennwörter, Häkchen und ähnlich profaner Voreinstellungen in den Systemeinstellungen des Macs, die alles wieder zum Laufen brachte. Aber nach diesen fünf Stunden war ich auch fix und fertig.

Freitag, 11. Juli 2008

Vom halbinfantilen, halbdevoten Schnurren

„Bruni singt mit dieser ihr eigenen sommerseidigen Stimme, einer Art akustischem Negligee, durchsichtig, gehaucht, verweht, eine Stimme, die oftmals von der eigenen Sensibilität erschöpft zu sein scheint.

Man muss nicht soweit gehen wie die Rezensentin des Telegraph, die in diesem Tonfall eine 'Softcore-Tradition' erkennen will, aber es ist schon ein merkwürdiges Schönheitsideal, dem viele französische Sängerinnen von Jane Birkin bis zu Coralie Clement huldigen, dieses halbinfantile, halbdevote Schnurren, so eine Mischung aus 'Könnten Sie mir mal helfen, die Schuhe zuzubinden' und 'Jetzt mach endlich mein Mieder auf!'"

Alex Rühle in einem sehr schönen, ausführlichen Feuilleton-Aufmacher über Carla Bruni in der „Süddeutschen Zeitung“ heute

(Foto: Edel/Claude Gassian)

Beckstein der Titan

Seilartist, Freistoßspezialist und nun heute in der Münchner „Abendzeitung“ auch noch Titan im Tor. Liegt's am Sommerloch oder will der Politgreis mit übertriebener Sportlichkeit über sein politisches Phlegma hinwegtäuschen? Dann aber bitteschön her mit Günther Becksteins Laktatwerten!

Donnerstag, 10. Juli 2008

Sind Redaktionen käuflich?

Im Mai hatte „Kontraste“ nicht nur der „Bunten“ vorgeworfen, Pharmaunternehmen könnten in vielen deutschen Zeitschriften Medikamente redaktionell gegen einen Druckkostenzuschuß („Bunte“: 4 Seiten für 30.000 Euro bei zwei Monaten Vorlauf) plazieren („das läuft dann nur über die Chefredaktionen“). Nicht ohne in der Sendung schriftliche Statements von Riekel und dem Burda-Verlag einzublenden, die dem widersprechen. Das war offenbar nicht genug, heute abend kam eine offizielle Gegendarstellung Patricia Riekels zur Ausstrahlung (noch nicht unten online): Wiederum mit der Feststellung, daß die „Bunte“-Redaktion nicht käuflich sei. Im Redaktionsschwanz beharrte das „Kontraste“-Team aber darauf, daß der Vorwurf verbotener Pharma-Werbung monatelangen Recherchen und verschiedenen, voneinander unabhängigen Quellen entspränge.

Bug oder Spam bei Navteq?

A star is born





Kick it like Beckstein

Von einer Midlife-Crisis mag ich bei einem 64-jährigen Landesvater nicht sprechen, aber ich finde es schon beängstigend, wie Günther Beckstein erst den Bergfex markiert und jetzt – wie Kassian Stroh von der „SZ“ heute enthüllt – bei der morgen startenden „Kick it like Beckstein“-Kampagne der Jungen Union auch noch den Rasen-Rastelli gibt.

Update: Siehe auch Beckstein als Torwart.

(Ausriß: Bayern-Teil der heutigen „Süddeutschen Zeitung“. Technical support: f.k.)

Tear down this gate

Als ich Anfang der neunziger Jahre noch für den „Playboy“ als Stringer gearbeitet habe, erhielt ich einen Spezialauftrag. Das Mutterblatt wolte sein US-Playmate des Jahres auf dem Brandenburger Tor fotografieren und naiverweise habe ich einfach beim Regiermeister angefragt. Eine Antwort habe ich nie erhalten, aber am nächsten Tag zierte mein Anliegen die „BZ“ als Schlagzeile à la „Amis wollen Brandenburger Tor entehren“. Barack Obama scheint es da heute nicht viel besser zu ergehen, wenn auch zumindest mit Wowereit ein wesentlich lockererer Poltiker die spröde Stadt regiert.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Oversexed and underfucked?

Nachdem ich nun über ein Jahr nichts mehr von Ariadne von Schirach gehört habe, freue ich mich um so mehr, daß sie ihre alte Heimat besucht und am 2. August im Laden der Lothringer 13 aus ihrem Buch lesen und darüber diskutieren wird.

(Foto: Goldmann Verlag/Özgür Albayrak)

Bohne to go

Damit's den Stammgästen nicht fad wird, gibt's jetzt im Schumann's ein neues Schmankerl zum Mitnehmen. Die hauseigene Espressoröstung zum Heim- oder Bürobrühen. Das Pfund Caffé der Pasticcerie Nannini für 12 Euro.

Disclaimer: Der Autor dieser Zeilen schafft gelegentlich für den Laden, hat aber sein Pfund Bohnen Kaffee ordnungsgemäß voll bezahlt.

Statt Twitter (11): Model gesucht

Hat einer meiner weiblichen Fans Zeit und Lust, morgen spätnachmittags mit mir für einen „Stern“-Fotografen zu posieren?

Dienstag, 8. Juli 2008

Geistermeldungen



Zwar im Vorprodukt, aber nie veröffentlicht... Doch wie ich mir gestern abend von verschiedenen Besuchern des Media Coffee sagen ließ, werde ich eh unverhältnismäßig oft bei Turi zitiert.

Rechtssicherheit à la Wilfried Blume-Beyerle

Erst das Bundesverfassungsgericht konnte der Stadt München klar machen, daß Demonstrationsfreiheit ein wertvolles wie gebührenfreies Gut ist, weshalb es einen Gebührenbescheid des Kreisverwaltungsreferats für verfassungswidrig erklärte (BVerfG, 1 BvR 943/02 vom 25.10.2007) und den Vorgang ans Bayerische Verwaltungsgericht zurückverwies. Als ich mich dort nach dem Stand der Dinge erkundigte, erfuhr ich, daß das Verfahren ohne neues Urteil beendet worden sei. Den Grund hat mir jetzt Greenpeace verraten:

„Gegen uns waren zwei Gebührenbescheidsverfahren nach Versammlungsanmeldungen in den Jahren 1998 und 1999 anhängig. Bevor es zu erneuten Verhandlungen vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht kam, hat die Stadt ihre Bescheide zurückgezogen, so dass in einem Fall ein bereits terminierter Gerichtsverhandlungstermin hinfällig wurde.

Bei dem Verfahren des 1998-er Gebührenbescheides war ein Verhandlungstermin für den 04.06.2008 angesetzt. Die Stadt nahm ihren Bescheid am 03.06.2008 zurück.

Bei dem Verfahren des 1999-er Gebührenbescheides (in dieser Sache hatte das BVerfG entschieden) nahm die Stadt ihren Bescheid am 14.04.2008 zurück. Hier war noch kein erneuter Verhandlungstermin vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht anberaumt worden.

Einen Vergleich haben wir zu keinem Zeitpunkt mit der Stadt geschlossen.“

Das Kuriose ist nun aber, daß die Stadt bei anderen Organisationen und Bürgern gleich lautende Gebührenbescheide, die sogar erst nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts erlassen wurden, weiterhin aufrecht erhält, einzutreiben versucht, bis Mai 2008 einen „Bestandsschutz“ für sich reklamiert und von „Rechtssicherheit“ spricht, diese aber offenbar ignoriert. Aber wer sich wie die Landeshauptstadt verfassungswidrig verhält, den stört wohl auch nicht, daß er mit seinen Bescheiden willkürlich verfährt, die einen aufhebt und die anderen nicht...

Focus doch nicht so zweinullig
(mit Updates!)

Ex-Milchstraßen-Midas Dirk Manthey macht zur Zeit mit seinem nächste Woche startenden Branchendienst Meedia.de eine ziemliche Welle. Und bislang dachte ich, daß dies von Hamburg aus geschieht, „in der alten Piano-Fabrik am Schulterblatt“, wie der gewöhnlich gut informierte Thomas Knüwer nicht nur schreibt, sondern auch mit Bildern belegt. Doch dann las ich heute morgen bei Focus Online, Peter Turi würde „der Berliner Redaktion ein enormes Potenzial“ prophezeien. Also was nun, Hamburg oder Berlin? Vom gestrigen Media Coffee noch ganz aufgepeitscht und überzeugt, in dieser modernen Medienwelt nicht mehr nur Empfänger zu sein, sondern mit den Focus-Onlinern kommunizieren zu können, frug ich dann eben über deren Kommentarfunktion an, was denn nun richtig sei, Berlin oder Hamburg. Und bekam umgehend die Abfuhr: „Ihr Beitrag: Berlin - oder doch hamburg? In der Berliner Redaktion? Sitzt sie nicht am Schulterblatt in Hamburg? wurde von uns nach Prüfung durch einen Administrator nicht veröffentlicht.“ Und d Den Fehler haben Jochen Wegner seine Mannen auch noch nicht inzwischen korrigiert...

Updates: Um 10.19 Uhr hat jemand bei Technorati nach „Jochen Wegner“ gesucht und von dort auf diesen Beitrag geklickt.

Um 10.20 Uhr (oder früher) hat Focus Online den Beitrag korrigiert, aus der Berliner eine Hamburger Redaktion gemacht, aber vergessen, den Berlin-Tag in Hamburg umzuändern.

Ebenfalls um 10.20 Uhr erreicht mich diese Mail:
„Sehr geehrter User,
in der Flut der Kommentare, die uns täglich erreichen lassen sich vereinzelte Fehlentscheidungen leider nicht immer vermeiden. Ihr Kommentar wurde fälschlicherweise nicht als Hinweis an die Redaktion verstanden.
Nachträglich wurde er nun an den zuständigen Redakteuer weitergeleitet.
Vielen Dank für Ihren Hinweis und freundliche Grüße
Die Community-Redaktion“

Hm, also habe ich nicht gegen die Netiquette verstoßen, sondern Focus veröffentlicht grundsätzlich keine Kommentare, die der Redaktion Hinweise geben?

Um 11.44 Uhr hat Focus Online meinen Kommentar doch noch freigeschaltet.

Montag, 7. Juli 2008

Statt Twitter (10): Unilife live or Tales from the Crypt

Von allen toten Schriftstellern muß ausgerechnet Fritze auf mich stehen...

Kopflose Antworten

Erst hielt ich Peter Schwierz' Angebot für das übliche unverbindliche Geschwurbel, aber beim Media Coffee heute abend wollte mich Peter Turi doch tatsächlich für seinen Koepfe2-Fragebogen vor die Kamera zerren, und auf meine sanften Einwände hin appellierte er sogar an den vermeintlich bloggertypischen Exhibitionismus. Glücklicherweise hatten dann doch Big Shots wie Hans-Jürgen Jakobs (im Bild), Mercedes Riederer und Dirk "Red Socks" Ippen Vorrang und ich konnte mich auf Rumänisch verabschieden. Aber da ich nun mal eine Rampensau bin, hier meine vorbereiteten Antworten auf Turis Fragen.

Was wollte ich als Kind werden?Berufssoldat bei der australischen Armee.

Der beste Rat meiner Mutter?Sag Bescheid, wenn Du Geld brauchst.

Das treibt mich an.Sex.

Das törnt mich ab.PowerPoint-Präsentationen.

Ich habe unterschätzte Talente als…Führungskraft in Medienkonzernen.

Meine heimliche Schwäche...Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker.

Ich würde alles geben für ein Abendessen mit...Sophie Marceau.

Mein Vorbild als Medienmacher.Kurt Nane Jürgensen.

Meine drei persönlichen Lieblingswebsites.Chicksnbreasts, Rivva, Friendfeed

Drei Medien für die einsame InselJörg Fausers Gesamtausgabe. Die „Action“-DVD. Mein iPod.

Eine gute Fee gewährt mir drei Wünsche.Elisabeth Burda Furtwängler heiratet mich. Ich komme nach meinen Vorfahren und werde steinalt. 1860 wird erneut Deutscher Meister.

Das will ich am Tag meiner Beerdigung auf keinen Fall hören.Muß das so frühmorgens sein?

Manueller Trackback:
Flensburg Online

Samstag, 5. Juli 2008

Bunte hilft dem SZ-Magazin

Sonst schreibt die „Süddeutsche“ gern und nett über Patricia Riekel, jetzt hat sich die „Bunte“ mal revanchiert und schenkt dem „SZ Magazin“ Traffic. Im Online-Voting des People-Magazins wird ein Interview mit den „Tatort“-Kommissaren Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec verquizt, und nicht ganz zufällig ist in der URL von sz-magazin_aid die Rede.