Mittwoch, 17. Dezember 2008

The Lord ist fort

Angesichts Ein Video unten angesichts von Steve Jobs' Absage seiner jährlichen Keynote Predigt auf der MacWorld Expo.

Updates: Neue Gerüchte um seine Gesundheit vom 30. Dezember kurz vor Jahresbörsenschluß. Und ein Dementi.

Am 5. Januar, kurz vor der MacWorld Expo ist Jobs' kritischer Gesundheitszustand offiziell: Laut Reuters teilt Jobs' seinen Mitarbeitern mit, daß er krank sei, aufgrund von „Störungen im Hormonhaushalt“ stark an Gewicht verloren hätte, aber im Amt bleibt und bald zu genesen hofft.

Das Schreiben im Wortlaut:

„Letter from Apple CEO Steve Jobs

Dear Apple Community,

For the first time in a decade, I’m getting to spend the holiday season with my family, rather than intensely preparing for a Macworld keynote.
Unfortunately, my decision to have Phil deliver the Macworld keynote set off another flurry of rumors about my health, with some even publishing stories of me on my deathbed.
I’ve decided to share something very personal with the Apple community so that we can all relax and enjoy the show tomorrow.
As many of you know, I have been losing weight throughout 2008. The reason has been a mystery to me and my doctors. A few weeks ago, I decided that getting to the root cause of this and reversing it needed to become my #1 priority.
Fortunately, after further testing, my doctors think they have found the cause—a hormone imbalance that has been “robbing” me of the proteins my body needs to be healthy. Sophisticated blood tests have confirmed this diagnosis.
The remedy for this nutritional problem is relatively simple and straightforward, and I’ve already begun treatment. But, just like I didn’t lose this much weight and body mass in a week or a month, my doctors expect it will take me until late this Spring to regain it. I will continue as Apple’s CEO during my recovery.
I have given more than my all to Apple for the past 11 years now. I will be the first one to step up and tell our Board of Directors if I can no longer continue to fulfill my duties as Apple’s CEO. I hope the Apple community will support me in my recovery and know that I will always put what is best for Apple first.
So now I’ve said more than I wanted to say, and all that I am going to say, about this.

Steve“


Und dazu ein Statement von Apples Board of Directors:

„It is widely recognized both inside and outside of Apple that Steve Jobs is one of the most talented and effective CEOs in the world.
As we have said before, if there ever comes a day when Steve wants to retire or for other reasons cannot continue to fulfill his duties as Apple’s CEO, you will know it.
Apple is very lucky to have Steve as its leader and CEO, and he deserves our complete and unwavering support during his recuperation. He most certainly has that from Apple and its Board.“

Heute mittag (1)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Privatissime (3): Die ganze Wahrheit

Im August letzten Jahres hatte ich ein Bild von meinem Bruder Dan und mir veröffentlicht, das aufgrund unserer Lockenpracht so viel Heiterkeit im Schumann's auslöste, daß sie einen Ausdruck davon als mein persönliches Reservierungsschild benutzten. Nun mußte ich heute mit Erstaunen feststellen, daß es sich bei dem damals verwendeten Abzug um einen manipulativen Ausschnitt handelt. Denn in Wahrheit ist auf der Originalaufnahme auch noch der dritte Popa im Bunde, mein Bruder Dinu zu sehen.

Auch nicht viel glücklicher schaute ich 1989 oder 1990 drein.



Aber offenbar bin ich von Geburt an eher mißmutig geraten, denn meiner Wiegekarte entnehme ich, erst im Alter von sechs Wochen, am 6. Mai 1961, das erste Mal gelächelt zu haben.

Hank Moody kriegt ihn doch noch mal hoch

Kapinski, dieser vorlaute Besserwisser hat mal wieder recht, und „Californication“ geht tatsächlich in die dritte Runde. Nicht, daß es mich nicht freuen würde, denn in einem Meer lauer Fernsehunterhaltung ist das immer noch der Haifisch, aber ehrlich gesagt ein Hai, dem in der zweiten Staffel der rechte Biß abging.

Talkshows an Christian Klar nicht interessiert

Wer bisher die Fernsehtalkshows vielleicht irrtümlicherweise für ein journalistisches Format hielt, ist spätestens jetzt schlauer. Denn in einer konzertierten Aktion erklärt ein Sender nach dem anderen (via „SZ“, Digital TV), Christian Klar nach seiner Haftentlassung kein Forum bieten zu wollen. Natürlich nicht als Verbot, sondern mangels Interesse. (Wie viele Zuschauer hatte Bernd Eichingers Pseudodokumentation, wie viele Bücher hat Aust von seinem Komplex verscherbelt?) Zwar hat Klars Anwalt solche Auftritte schon vorher längst ausgeschlossen, aber es ist dennoch interessant wie sich die teilweise ja nicht nur in der Unterhaltungsredaktion beheimateten Formate jetzt selbst kastrieren. Aber wie sagte Harald Schmidt so schön im Februar: „Christian Klar will das Kapital vernichten? Das machen doch schon die DAX-Vorstände...“

Die tausend Augen des Münchner Christkindlmarktes

Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Weihnachtsmärkten, weshalb mir auch erst heuer, anläßlich einer ganz anderen Kundgebung, aufgefallen ist, wie München zur Adventszeit polizeitechnisch aufrüstet: Bereits seit 2005 wird alljährlich die Fußgängerzone mit Überwachungskameras im Londoner Stil zugepflastert. Da diese Art der Totalüberwachung immer auf Kosten unserer informationellen Selbstbestimmung geht, hat es mich doch interessiert, was diese Orwellsche Strategie überhaupt einbringt. Und so fragte ich am 18. November beim Münchner Polizeipräsidium und am 19. November beim veranstaltenden Tourismusamt ganz harmlos nur an, wie sich die Kriminalstatistik des Christkindlmarktes in den letzten acht Jahren entwickelt hat.
Die Stadt München behauptet, keine solche Zahlen zu besitzen und die Polizei antwortete gar nicht auf mein Schreiben, obwohl ich mich als Journalist zu erkennen gab. Und wenn schon so eine harmlose Frage ignoriert wird, dann liegt meistens etwas im Argen. Also werde ich mal sehen, ob sich diese Mauer des Schweigens auflockern läßt. Natürlich mit einem doch nun umfangreicheren Fragekatalog. Schließlich sind nach dem bayerischen Landespressegesetz (BayPrG) Behörden und andere Träger staatlicher Hoheitsfunktionen der Presse gegenüber zur Auskunft verpflichtet. Also geht dieser Tage ein Einschreiben an das Münchner Polizeipräsidium mit folgenden Fragen:
  • Wurden die hochauflösende AutoDome-Kameras von Bosch angekauft oder werden sie alljährlich angemietet?
  • Erfolgt(e) die Bezahlung des Miet- bzw. Kaufpreises aus Mitteln der Polizei oder der Stadt München?
  • Haben die Überwachungsmaßnahmen seit 2005 die Prävention oder Aufklärung von Straftaten auf dem Christkindlmarkt beeinflußt?
  • Wi sehen die kriminalstatistische Daten zu den auf dem Christkindlmarkt zwischen 2000 bis einschließlich 2007 begangenen bzw. aufgeklärten Straftaten genau aus, aufgeschlüsselt nach Jahr und Deliktart?
  • Dienen die Aufnahmen der Polizei nur zur Videoüberwachung als Livestream oder erfolgt eine Aufzeichnung?
  • Wie lange werden die Aufnahmen gegebenenfalls gespeichert?
  • Update: Sind die Überwachungskameras nur für die Dauer des Christkindlmarktes vom 28. November bis Heiligabend aktiv oder darüber hinaus, heuer beispielsweise während der Antinazi-Kundgebung vom 15. November am Marienplatz?
  • Update: Werden dieselben Kameras außerhalb der Weihnachtssaison anderweitig eingesetzt, etwa auf dem Oktoberfest?
  • Update: Inwiefern wird in der Fußgängerzone in geeigneter Weise auf die Bild- und Tonaufnahmen und -aufzeichnungen hingewiesen?
Update vom15. Februar 2022: „Bosch, the German multinational most famous for its toasters, drills, and refrigerators, is also one of the world’s leading developers of surveillance cameras.“  The Intercept in einem großen Hintergrundbericht.

Montag, 15. Dezember 2008

Tivolis Top Ten

Ende nächster Woche sind es zwei Jahre, daß ich „Silberschwirbellocke“ hier ganz privat blogge. Höchste Zeit, mal eine ganz willkürliche Top-10-Liste typischer Themen zu erstellen, zumal ja dank der Nennung im „Münchner Web-ABC“ ein paar neue Leser zu erwarten sind, die so schnell sehen können, worum es mir à la longue geht.

1. Ich kann über das eine oder andere Wehwehchen lamentieren.

2. Entdecke immer wieder Interessantes in meinem Handapparat.

3. Fetisch schön und gut. Aber manchmal ist es doch nur Schmalspurbahn.

4. Französisches: Nicht nur der Soundtrack meiner Vergangenheit.

5. À propos Vergangenheit. Wer braucht noch Fotoalben, wenn er für seine Bilder einen Blog hat.

6. Probleme anprangern. Und dann nicht nur agitieren, sondern auch agieren.

7. Explizit Privates: Warum natürlich mein Kopf der Größte ist.

8. Ein bißchen stänkern. Oder einfach lachen.

9. Ah ja, und da ich seit über anderthalb Jahren mehr oder weniger beschäftigungslos bin, hoffe ich natürlich immer noch, so einen Job zu finden.

10. Und nicht zuletzt die Auswärtsspiele: Dank dieses Blogs darf ich jetzt auch hie und da fremdgehen.

(Foto: Narziss und Goldhund)

DSDS

Dank des Münchner Web-ABCs werde ich jetzt wohl via jetzt.de oder der „Süddeutschen Zeitung“ einige neue Leser hier begrüßen dürfen. Bevor sich die Rookies nun durch 2000 Beiträge klicken, um sich ein Bild von meinem Tagebuch zu machen, will ich es etwas einfacher gestalten. Ich sitze gerade an einer Top-10-Liste meiner Lieblingseinträge. Aber vielleicht wollen meiner Stammleser auch mithelfen? Es geht ganz einfach: Nennt per Kommentar einfach den Beitrag, der Euch in den letzten zwei Jahren einfach nur beeindruckt, vielleicht sogar am besten gefallen hat oder den Ihr für besonders repräsentativ haltet. Jede Nennung wird mit einer CD aus meiner Sammlung belohnt. Denn Dorin sucht den Super-Blogbeitrag.

Mal wieder einer der üblichen Verdächtigen


T
Wer vom Englischen Garten ausgehend die Isar und den Eisbach überquert, nutzt dazu eine Straße, die namensgebende Funktion für das Blog von Dorin Popa hatte: Unter dem Titel Tivoli-Blog schreibt dieser über 'München, Medien, Mädchen' und zeigt gern den Tivoli-Blick: Bilder von der Isar.“

Dirk von Gehlen in seinem „Münchner Web-ABC“ auf jetzt.de – und vielleicht morgen in der „Süddeutschen Zeitung“ (Seite 36, Stadtausgabe der „SZ“). Mit dabei Patrick Gruban, Larissa Vassilian, des schönen Marcel DLD und einige weitere der üblichen Verdächtigen...

Freitag, 12. Dezember 2008

Eurorhoe

„Geld ist so notwendig, wie aufs Klo zu gehen. Ohne Geld ist in dieser Welt nicht zu überleben. Aber ich persönlich sehe es nicht als eine erstrebenswerte Tätigkeit an, ständig auf dem Klo zu sitzen.“
Thomas Kuczynski im Gespräch mit Caspar Dohmen in der „SZ“.

Der Tag, an dem die Allianz Arena zerstört wurde



Updates: Wer diese oder die löwenfreie Originalversion (bild.de) des Werbespots der Twentieth Century Fox für „Der Tag, an dem die Erde still stand“ herunterladen will, kann das am besten über den Download-Dienst Vixy, der dabei hilft, Online-Videos, etwa bei YouTube, herunterzuziehen und zu konvertieren.

Heute abend beim geplanten Heimspiel der U 23 gegen Greuther Fürth II im Grünwalder Stadion um 18.60 Uhr (= 19 Uhr) sollte für die Abkehr von der Allianz demonstriert werden – aber das Spiel ist wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt worden. Bleibt nur noch übermorgen das Derby der ersten Mannschaft gegen Nürnberg in der Bayern-Arena, wo weitere Aktionen geplant sind („Abendzeitung“: „Von einer Riesen-Choreografie bis hin zu einer vollkommenen Block-Räumung der Nordkurve, der Heimat der Löwen-Fans, ist die Rede.“).

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Blogwichteln: Der Abspannsitzenbleiber zu Gast

Auf Einladung Markus Walters (Isarstadt) fanden sich dreizehn Münchner Blogs, um heute Beiträge untereinander zu wichteln. Wer wo veröffentlicht wird, entschied das Los. So kam Abspannsitzenbleiber Thomas dazu, hier bei mir seine Weihnachtsimpressionen festzuhalten. Mein Text erscheint beim Muenchenblogger. Die weiteren Teilnehmer sind Dirk von Gehlens (jetzt.de) Digitale Notizen, Dr. Sno, Isarstadt, Lyroholisch Alex im Wunderweb, Notebook München, die Vorspeisenplatte, Kerstins snowflakes & blackvampires, Rettet das Mittagessen, der Stadtneurotiker mit seinen „Ansichten aus dem Millionendorf“ sowie Kapinskis Unilife Live.

„Beim Nachdenken über das Thema "Weihnachten in München" ist mir aufgefallen: Ich wohne inzwischen das zehnte Jahr in München, war aber an Weihnachten noch nie hier. Keine Ahnung, wie es sich anfühlt, die Feiertage in der Stadt zu verbringen. Ich gehöre zu den vielen, die alle Jahre wieder die Stadt verlassen und die Eltern besuchen. Vielleicht kehrt ja, wenn am Heiligabend mittags die Läden schließen, tatsächlich eine Ruhe ein, die man sonst nicht kennt.

Ich kenne München nur in der Vorweihnachtszeit, die bekanntlich alles andere als stad ist. Erste Assoziation: Christkindlmärkte. Sorgen für eine extreme Verknappung des ohnehin raren Guts "Raum", so dass an Orten, wo sich auch sonst schon viele Menschen drängen, alles noch viel drängeliger wird, weil ja alles mit Buden zugestellt ist. Es mag ja vielleicht ganz nett sein, sich mal abends mit ein paar Freunden pappsüße Heißgetränke in den frierenden Leib zu gießen. Wenn man aber einen solchen Weihnachtsmarkt vier lange Wochen lang auf dem täglichen Weg zur Arbeit passieren muss, dann hält sich der "Zauber des seitlich dran Vorbeigehens" (Max Goldt) in engen Grenzen.

Zweite Assoziation: Dekoration und Beleuchtung. Sicher kein spezifisches Münchner Problem, aber trotzdem schlimm. Was in diesem Jahr zum Glück wieder abzuklingen scheint, ist der Trend, lebensgroße Weihnachtsmannpuppen in Kletterhaltung an Fassaden und Balkons zu hängen. Aber viele Balkonbesitzer sind nach wie vor willens,
im Advent grausamste Deko-Orgien zu veranstalten, meistens in Verbindung mit Licht. Letzte Woche gesichtet: Ein dicklich-runder, knapp zwei Meter hoher Weihnachtsmann im Playmobil-Look, von innen beleuchtet und mehr als die Hälfte des Balkons ausfüllend.

Dritte Assoziation: Das Kaufhof-Schaufenster am Marienplatz. Steiff-Tiere spielen Modelleisenbahn.

Vielleicht sind es diese Dinge, die immer wieder zur weihnachtlichen Stadtflucht führen. Man ist zermürbt von mehrwöchigen Attacken auf alle Sinne und will nur noch weg. Und ist nach den Feiertagen doch wieder froh, rechtzeitig zu Silvester wieder zurück in der Stadt zu sein. Vielleicht sollte man das einfach mal umdrehen.“

Thomas Kögel, Abspannsitzenbleiber