Freitag, 28. September 2007

Stehrumchen in der Barer 80

Wer parallel liest, weiß schon Bescheid. Die anderen lade ich hiermit ein, uns morgen, am Samstag, in der Barer Straße 80 zu besuchen und mit uns auf die erste Woche von „Hundert Tage Bücher“ anzustoßen.

Donnerstag, 27. September 2007

Danke Bill Gates für profanity and sexual discrimination

Kaum bloggt der Turi über mich, schon zappelt er bei Mr. Evil im Zensurfilter: „Microsoft Antigen for Exchange found a message matching a filter. The message is currently Purged. Message: "heute2_ Süddeutscher Verlag_ Google_ N24." Filter name: "KEYWORD= profanity: bastard;sexual discrimination: bastard“. Vielleicht lädt mich Microsoft daher nicht mehr zu Presseveranstaltungen ein...

Oink, oink, Turi sei Dank!

„Er geht wie ein alter Mann, gilt landläufig als bankrott und ist trotzdem nicht kleinzukriegen“, meldet mir Technorati auf meiner mich selbst betreffenden Watchlist, und ich dachte schon, ey, der Turi kennt mich aber gut, obwohl wir uns nur einmal persönlich getroffen haben. Doch diese schönen Zeilen galten Leo Kirch, erst unmittelbar darunter kommt Peters Hinweis auf meine Knie-OP. Jetzt aber mal ehrlich: Natürlich bin ich eine Rampensau, daß ich solche intimsten Momente mit Euch teile, und es wundert mich auch nicht, daß vor allem die etwas blutigeren Motive (N° 3 und 4) am meisten angeflickrt werden, aber eine medienrelevante News ist das doch wirklich nicht. Hänge schließlich nicht am Bagdader Galgen oder so... Dennoch danke! Die Rampensau grunzt genüßlich und suhlt sich im Traffic.

Die Wahrheit über unsere schöne Stadt!

„München ist eben nicht für Weicheier!“
Anonym

Krawumm

Wäre mein Lieblingsbeisl nicht nach seiner Adresse benannt worden, hätte sich auch Circus Maximus angeboten. Denn was die Gladiatoren der Straße täglich vor den Augen der Cappuccinisten darbieten, ist Wettkampf pur. Als Narziss und ich dort noch einvernehmlich unsere Messe abzuhalten pflegten, wunderten wir uns immer ob der hupenden, beschleunigenden, abrupt bremsenden, ohne Blinken abbiegenden, schlichtwegs durchgeknallten Wagenlenker, deren Wahn von den Radfahrern und Fußgängern nur unmerklich unterboten wurde. Narziss zückte auch desöfteren seine Kamera und lichtete gerne die in unterschiedlichsten Lautstärken und Signalfarben delirierenden Verkehrteilnehmer ab. Der erste Unfall schien uns nur eine Frage von Tagen, doch irgendwie krachte es nie während unserer Kaffeepausen, und jetzt ist das Barer 61 für Narziss bis auf weiteres passé. Doch wenn er meinen Schnappschuß von einer kleinen Karambolage heute nachmittag sieht, überlegt es sich Primus Narzissus vielleicht doch noch einmal und kehrt in die Arenentribüne zurück. Ave Caesar, morituri te salutant!

Mittwoch, 26. September 2007

Martenstein watscht München ab

Daß Harald Martenstein München nicht sonderlich leiden kann, weiß man seit seinem unglücklichen Intermezzo als Feuilletonchef der „Abendzeitung“. Wieso es ihn dennoch an den Schauplatz des Verbrechens zurücktreibt, bleibt mir schleierhaft, aber jedenfalls weilte er letztes Wochenende in unserer liebreizenden Landeshauptstadt und trat jetzt ordentlich nach. Grund seines Aufregers: Er hatte in Bogenhausen zu tun und fand keinen kleinen, netten Laden, wo er einen Kaffee hätte trinken können. Man könnte jetzt viel sagen: Daß Bogenhausen für unsere Stadt ungefähr so repräsentativ ist wie Dahlem für Berlin. Daß Leute wie ich selbst in Bogenhausen einige schnucklige Cafés, Tante-Emma-Läden etcetera kennen, aber diese Leute offensichtlich keine Lust haben, Haralds Ekellaune zu ertragen. Und daß München und seine durchaus teuren Gewerbemieten sicherlich nicht daran schuld sind, daß alle Berliner Prolls in die neueste Mall am Alex strömen. Aber in einem Punkt muß ich Martenstein wirklich widersprechen. Die Befürchtung, Berlin könne sich München angleichen, entbehrt jeder Grundlage. Das haben zugereiste Unternehmensberater und Politiker inmitten der lustfeindlichen, verkniffenen Protestanten da oben schon einmal unmittelbar nach der Wende probiert und nur eine Lachnummer kreiert.

Willkommen in meinem Knie!

Als sie mir vor vier Wochen wegen meiner osteochondralen Läsion im rechten Knie und des horizontalen Einrisses im inneren Meniskus eine Arthroskopie verpaßt haben, haben die Ärzte nicht nur ein bißchen aufgeräumt, sondern das Ganze auch fotografiert.








With winter comes pain

Schön es wiederzuhören: The Greenhorns & Holly Golightly mit „There is an end“ im aktuellen H&M-Spot.

Auf Tuchfühlung mit Natalie Imbruglia

Als ich so um 2000 herum für Burda in Berlin beim Start von www.whow.de half, unterhielten Jürgen Stollberg und ich uns immer gern über Natalie Imbruglia, die Jürgen als Printredakteur (bei der „Bunten“ oder „Bravo“) kennen und schätzen gelernt hat. Heutzutage kommt so jemand – wie Natalie, nicht Jürgen – sogar zu Besuch, wenn ein Web 2.0 Laden angesagt ist:

Dienstag, 25. September 2007

Geburtenkontrolle bei der Bloggerei: Nur ein Blog pro Person

Der Trend geht eindeutig zum Zweitblog: Aber beim „Deutschen Weblog-Verzeichnis“ Bloggerei darf man nicht mehr als einen Blog unter derselben Mailanschrift anmelden...

Ring, ring – kein Anschluß unter dieser Nummer

Schon wieder eine neue Version von iTunes – die dritte binnen vier Wochen? Nein, ich will sie erst einmal nicht herunterladen.

Montag, 24. September 2007

Süchte

Vor ein paar Monaten sind mir meine Gitanes Maïs ausgegangen, und wie immmer begann damit wieder eine niktonfreie Phase, da mir andere Fluppen keinen vergleichbaren Genuß verschaffen. Solche Perioden dauern mitunter über ein halbes Jahr, je nachdem, wann es mich oder Freunde nach Frankreich verschlägt, denn da diese Gitanes mit ihrem Maisblatt nicht den EU-Richtlinien für Zigaretten entsprechen, sind sie nur vor Ort erhältlich und dürfen nicht exportiert werden. Dann starb noch mein Cousin an Lungenkrebs, und ich verzichtete darauf, K. um ein nikotingelbes Carepaket zu bitten. Kein Problem für einen Genußraucher wie mich, bis ich vor einer Woche Valéries Showcase beiwohnte und mir der PR-Chef der Ariola eine Marlboro Menthol anbot. Es gibt Situationen, in denen ich ungern nein sage, und offenbar wurden meine Suchtrezeptoren reaktiviert, denn seitdem überkommt mich jedes Mal, wenn in meiner Gegenwart eine stinknormale Zigarette angezündet wird, ein Heißhunger auf diese, wie es nicht einmal in meiner Gitanes-Phase vorkam. Zum Ausgleich komme ich gerade von meiner Online-Fixierung herunter. Im Barer 80 aka „100 Tage Bücher“ gibt es noch keinen Netzanschluß, weshalb ich nur gelegentlich mein PowerBook packe und es mitten auf der Straße ins 61er WLAN einlogge, um irgendwelche Preisbindungen zu überprüfen. Heute war ich so glatte zwölf Stuinden offline, was zuletzt bei meinem Rumänientrip vorkam, aber nicht in heimatlichen Gefilden.

Sonntag, 23. September 2007

47, 61, 80

„We begin by coveting what we see every day. – Wir begehren, was wir täglich sehen“, heißt es im „Schweigen der Lämmer“, und so saß ich jeden Tag in meinem Außenbüro, dem Barer 61, und blickte auf das Gegenüber, das Barer 80, in dem Barry, Avni und Robert ihr drittes Café nach dem Barer 61 und der BARer 47 planen. 47, 61, 80, ohne Re und Contra.

Wer in meinen Terminkalender blickt, mag irgendeinen geheimnisvollen Code vermuten, aber mein Leben spielt sich derzeit einfach zwischen diesen drei Hausnummern ab, natürlich zuzüglich meiner ebenfalls in der Barer Straße liegenden Wohnung, die da aber nie als 86a, sondern als Bar firmiert. Meine diversen Webprojekte brauchen noch viel Zeit und eine kleine Geldspritze für Software und Speichererweiterungen, journalistische Aufträge gibt's derzeit keine, und da erschien es mir irgendwie naheligend, in dem leerstehenden Laden eine Buchhandlung zu eröffnen.

Nichts von Dauer. „100 Tage Bücher“, im Stil eines Popup- oder Guerillastores, zeitlich befristet, ohne Ladendesign, Werbung, Vorlauf, einfach machen. Freitag abend habe ich den Mietvertrag unterschrieben und die Schlüssel bekommen. Samstag wurden die Schaufenster abgehängt. Heute kamen die Möbel und Ware. Morgen wird aufgemacht, obwohl noch nichts ausgepackt ist.

Obwohl ich immer schon – wie mein Vater und Großvater – Journalist werden wollte, in der Schule bereits zu publizieren begann, nach dem Abitur damit Geld verdiente und nie etwas anderes gemacht und vor allem nichts gelernt oder studiert habe, sind meine ersten journalistischen Sporen eng mit dem Buchhandel verknüpft. Kurz vor dem Abitur habe ich den Universum-Buchladen, Kurt Nane Jürgensen und dessen Hauspostille kennengelernt. Alsbald gründeten wir Anfang der achtziger Jahre zusammen das „Münchner Buch-Magazin“ und organisierten einen Stammtisch für Sortiments- und Verlagsbuchhändler. Bald darauf versuchte ich mich als Verleger – aus dieser Zeit stammt auch dieses Bild, das wohl in der Münchner Autorenbuchhandlung entstand, mit Andreas Sterzing an der Kamera? Parallel dazu habe ich immer auch journalistisch gearbeit, aber ohne Nanes Vorbild stünde ich heute nicht, wo ich bin. Weshalb ich mich ganz besonders darauf freue, die nächsten drei Monate an diese Vergangenheit anzuknüpfen.

Was ich dabei erlebe, werde ich in einem eigenen Blog erzählen. Und den Tivoli-Blog hier natürlich weiterführen, wenn auch wohl in reduziertem Umfang. Denn von 9 bis 19 Uhr stehe ich für den Rest des Jahres in der Barer Straße 80 und komme hoffentlich vor lauter Kundschaft kaum dazu, mich im Web zu tummeln.

Petit déjeuner musical (37)

Messieursdames, Katel!





Samstag, 22. September 2007

Kontakter kostet wieder

„Anne Will bloggt höchstpersönlich“ meldete Freitag abend nach Turi und mir auch der „Kontakter“. Nur der genaue Wortlaut bleibt mir verschlossen, da die Nachrichten des Branchennewsletters nach einer – pannenbedingten? – kostenfreien Phase jetzt wieder nur Abonnenten der Printausgabe oder Einzelzahlern via Click & Buy zugänglich sind. Schade!

Ciao zahlt 80 Cent die Stunde

Schon oft habe ich mich bei Umfragen der Marktforscher von Ciao geärgert, daß man bereits recht detaillierte Vorabfragen für lau beantworten muß, um dann zu erfahren, daß man leider nicht zur gesuchten Zielgruppe zählt. Aber die Einladung der „Verbrauchercommunity“ von heute toppt das noch: 1,20 Euro Aufwandsentschädigung für eine anderthalbstündige Online-Befragung? Das wird doch hoffentlich ein Tippfehler gewesen sein...

Noch 46 Stunden

Things to come – Von kommenden Tagen

Freitag, 21. September 2007

Gute und böse Braune

„München ist braun-weiß“ – aus der Brust der Antifas von St. Pauli ist so ein Statement unverfänglich – zumal sie bei dem Solikick die Punkte auch brav hier ließen.






Da will ich auch mal darüber hinwegsehen, daß sie ihre Nordplörre bis nach Fröttmanning mitgeschleppt haben.







Ganz anders dagegen die braune Gesinnung einer von zwei bei den Kommunalwahlen kandidierenden rechtsradikalen Vereinigungen. Da „Pro München“ eher unverfänglich, nein: mißverständlich klingt, setzen sie stolz ein „Bürgerbewegung“ davor, um sich gleich historisch richtungsweisend einzureihen. Dabei war der Stand doch noch ein paar Meter von der Feldherrnhalle entfernt. Auf den Schock gleich eine Spontanmaßnahme: Anläßlich des 27. Jahrestag des Oktoberfestanschlags gibt es Mittwoch, den 26. September von 10 bis 18 Uhr eine antifaschistische Mahn- und Schutzwache am Haupteingang zur Wies'n.

Donnerstag, 20. September 2007

Anne Will: Jetzt bloggt die Chefin persönlich

Nach den Fremdbloggern aus ihrem Redaktionsteam hat Anne Will heute zum ersten Mal selber gebloggt, um sich gegen Kritik an ihrer Premierensendung zu wehren... Willkommen in der Blogosphäre!

Das Leben ist kein Mann?


„Offenheit, Lebenslust, Kontaktstärke, Konsumfreude und Empathie“? Irgendwie erinnert mich das Motiv der ansonsten recht erfrischenden „freundin“-Kampagne eher an die männerfeindliche Emanzipationsideologie der siebziger Jahre...

Emmy 2007: Fox zensiert Sally Field

Kein Wort zu dem technischen Aussetzer bei Jon Stewarts/Stephen Colberts Emmy-Sketch, aber der „Los Angeles Times“ zufolge hat der US-Fernsehsender Fox – im Unterschied zu Pro Sieben – bei der Übertragung der Fernsehpreise Sally Fields Statement gegen den Krieg ausgeblendet.

Mittwoch, 19. September 2007

Windprinzessin statt Windmacher

Habe mich gerade von der Teilnahme am Münchner Hallbergmooser Barcamp verabschiedet und so Anna-Katharina Stiffel nachzurücken ermöglicht. Kleines Kuriosum am Rande: Die Alphablogger Klaus Eck und Peter Turi haben es nur auf die Reservebank geschafft...

Family Business

Die Mädels aus dem 61er muß ich nur über die Straße locken, was ich aber die kommenden drei Monate wirklich vermissen werde, ist die Muße, tagsüber Filme wie Ridley Scotts „American Gangster“ heute vorab vorgeführt zu kriegen...


Ankündigung einer Hinrichtung

Bisher ist mir Alexander Gorkow nur auf die Nerven gegangen, wenn er im Schumann's lauthals Redaktionsinterna und Intrigen aus der „Süddeutschen“ verbreitete oder in „GQ“ postpubertäres Machogehabe vorführte. Aber jetzt hat er einen Roman geschrieben: „Mona“, den Kiepenheuer & Witsch wie folgt ankündigt: „Blum, Spezialist für Kühlkettensysteme in einer Münchner Firma, fliegt für einen Auftrag nach Bukarest. Dort trifft er nicht nur auf den Besitzer einer Schlachthofkette und dessen sechs Handlanger, sondern auch auf: Mona. Eine Begegnung, die ein Blaufeuer der Liebe entfacht, in deren Folge es bedauerlicherweise zu ein paar Leichen kommt. Kein Preis ist zu hoch für die wahre Liebe. Innere Stabilität ist dem Naturwissenschaftler Blum wichtig. Problemen geht er nach Möglichkeit aus dem Weg, mit Frauen übt er sich lieber in der Kunst der schönen Gymnastik als des schönen Gesprächs. Wie eine Naturgewalt bricht da Mona in sein Leben ein. Dabei ist er aus beruflichen Gründen in Bukarest: Er soll sicherstellen, dass der kreuz und quer durch Rumänien führende Transport von Schlachttieren kühlungstechnisch einwandfrei vonstatten geht. Dass Blum bei diesem Auftrag nicht nur die rumänische Gesamtstromlage falsch einkalkuliert, sondern auch das Geschäftsgebaren der Rumänen nicht richtig einzuschätzen weiß, führt zu, nennen wir es: Komplikationen. Es gibt ein böses Erwachen in einer Kühlkammer, einen Ausflug nach Paris, ein Festdiner mit Freunden und Gästen aus der Fremde – und auf einmal sechs Leichen. Ein Mörder aus Liebe, begibt sich Blum mit Mona auf die Flucht. Seine Beichte, die er aus seinem Versteck an uns schickt, ist ein anrührendes, irrwitzig komisches Dokument der entzückendsten Liebesverblendung. So hinreißend falsch hat lange niemand geliebt.“ Ich will fair sein, ich werde das Buch lesen, bevor ich es hinrichte. Demnächst mehr.

Update: Gorkow, inzwischen bei der „Süddeutschen Zeitung“ verantwortlicher Redakteur der Seite Drei, lästert nicht mehr nur im Schumann's über Kollegen. In der „SZ“ vom 24. September 2014 nutzt er auf Seite 1 einen Artikel zum neuen Album von Pink Floyd zu einem kleinen Querschläger („Da man nun selbst im Grunde kaum daran interessiert ist, mit verhaltensauffälligen Kollegen jeden Tag in einem Hochhaus in eiskalten Konferenzräumen zu sitzen“), der sehr auf das eigene  Redaktionsgebäude gemünzt zu sein scheint.


Münchner Sonderweg zur Ahndung der Schäublone

Nachdem die Münchner Polizei und Staatsanwaltschaft die von Dirk Adler entworfene Schäublone offenbar für strafwürdig halten, kann ich nur empfehlen, sie massenhaft weiterzuverbreiten. (Die Blogosphäre dazu.)
Update: Die Zeitrafferin weist unter Berufung auf den AK Vorratsdatenspeicherung darauf hin, daß Beleidigung kein Offizialdelikt ist, das Ermittlungsverfahren demnach eines Antrages Schäubles bedurft hätte.

Deutsches iPhone ab dem 9. November

„Anmeldungen“ werden ab sofort angenommen und am 9. November startet der Verkauf des iPhones in Deutschland über die Telekom Shops und den T-Mobile Online-Shop. Mit einem T-Mobile Zweijahresvertrag als 8GB Modell wird es 399 Euro kosten – also deutlich teurer als in den USA. Leider enthält die Pressemitteilung auch kein Wort zu den monatlichen Folgekosten. Der Wunsch nach einem UMTS-iPhone bleibt (noch) unerhört. T-Mobile verspricht aber bis Ende 2007 als einziger Netzbetreiber in Deutschland EDGE im gesamten GSM-Netz anzubieten, das die mobile Datenübertragung mit bis zu 220 Kbit/s ermögliche – „100 Prozent Breitband - immer und überall“. Wahrscheinlich macht es Sinn, abzuwarten, bis es auch bei uns zu einer Preiskorrektur und Aufrüstung mit UMTS kommt, oder?

Klage der Gaspreisrebellen vor der ersten Hürde

Letzte Woche hat das Landgericht München im Prozeß der Gaspreisrebellen gegen die Stadtwerke die Beweisaufnahme abgeschlossen und die Erhöhung der Gaspreise in den letzten Jahren mehr oder weniger durchgewunken. Fragen zu etwaigen Gewinnverschiebungen innerhalb des Stadtwerke-Konzerns (zu dem auch Anteile am Gaslieferanten zählen) wurden vom Gericht nicht zugelassen.

Das Landgericht würde die Klage abweisen und hat uns Klägern eine Frist bis zum 26. September eingeräumt, um die Klage zurückzunehmen. Ich als Angehöriger der Betonfraktion würde es dagegen eher auf eine Klageabweisung ankommen lassen, um in Berufung zu gehen – selbst wenn unser Anwalt deren Chancen auf nicht mehr als vierzig Prozent eingestuft hat. Freitag nachmittag treffen sich alle Kläger im Hacker-Pschorr-Bräuhaus an der Theresienhöhe, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Update: Langfristig werden die Stadtwerke und anderen Energiekonzerne verlieren, denn wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute auf ihrer Titelseite meldet, will die Europäische Kommission „niedrigere Preise bei Strom und Gas erzwingen.“ Geplant sei, „einen Teil der Gewinne der Energiekonzerne abzuschöpfen. Außerdem wird die Kommission an diesem Mittwoch vorschlagen, die Unternehmen per Gesetz in zwei Teile zu zerlegen; die Konzerne sollen damit die Hoheit über die Netze verlieren.“ Energiekommissar Andris Piebalgs sei „nach monatelangen Untersuchungen überzeugt, dass Kunden für Strom und Gas mehr zahlen als nötig. Dies gelte auch für die Bundesrepublik. (...) In einigen Staaten, die ihre Konzerne bereits aufgespalten haben, sind die Energiepreise günstiger. So zahlte ein durchschnittlicher Haushaltskunde in Deutschland im vergangenen Jahr 280 beziehungsweise 180 Euro mehr als Kunden in der Schweiz und Großbritannien, die Netz und Produktion von Energie getrennt haben.“

Dienstag, 18. September 2007

Was kosten Stars in der ersten Reihe?

Wo wir schon beim „Bunte“-BashingLesen sind: „Tolle Stars in tollen Kleidern“ schwärmt Annette Weber von der New Yorker Fashion Week und läßt uns wissen, wie das Geschäft so funktioniert: „Die Frage, wer bei den Modeschauen in Reihe 1 sitzt, ist mittlerweile genauso wichtig, wie die Frage was es auf dem Laufsteg zu sehen gibt. Im celebrityverrückten Amerika entscheidet immer mehr die ganz vorn sitzende Prominenz über den kommerziellen Erfolg einer Kollektion. Je berühmter die Stars, desto mehr TV-Teams und Fotografen, desto mehr Veröffentlichung weltweit – unbezahlbare Gratiswerbung.“ Leider kein Wort dazu, daß die Stars keine Frage der Einladungsliste, sondern des Budgets sind. Bis zu 50.000 $ kostet der „NY Daily News“ zufolge eine Celebrity in der Zuschauerreihe, gerade wenn die Modenschau wie bei Miss Sixty um 10 Uhr früh stattfindet und alles andere als hip ist.

BUNTE hält Transe Double für Mireille Mathieu

Wenn jemand in die Kernkompetenz der „Bunten“ fällt, dann Mireille Mathieu. So darf es uns auch nicht wundern, daß deren Glamourauguren vorpreschen, um in der aktuellen Ausgabe das bevorstehende Comeback des Spatzes von Avignon zu feiern. Neues Album, Deutschland-Tournee und zu den News ein Bild des Kalterer Gastronoms Stefan Florian („Zum lustigen Krokodil“) mit jemandem, den die „Bunte“ in ihrer Bildunterschrift als Mireille Mathieu bezeichnet, ich für eine Transe halte und Mathieus Plattenfirma für irgendjemanden, nur nicht den großen Star (Update: offenbar handelt es sich um das Münchner Double Walburga Schmidt). Ursächlich ist dafür sicherlich die Bildagentur, die den Südtiroler Schnappschuß falsch beschriftet hat. Aber normalerweise schaut man sich die Bilder, die man abdruckt, doch genauer an. Gerade bei einem People-Magazin.

Gravis plant Raten-Aktion

Wer seinen neuen Apple auf Raten kaufen will, sollte sich noch bis zum Weihnachtsgeschäft gedulden. Dann wird Gravis – sonst nicht unbedingt mein bevorzugter Händler – zinsfreie Ratenzahlung anbieten.

Montag, 17. September 2007

Amazon präsentiert Wunschzettel und andere Widgets

Die meisten neuen Widgets, die Amazon heute vorgestellt hat, sind ziemlich werblich und vielleicht gerade mal eine optische Bereicherung für die Teilnehmer des Associates Program. Aber beim Wunschzettel hat man wenigstens außer der Provision auch noch zusätzlich etwas davon... (Vielleicht verrät jemand bei Gelegenheit der Pressestelle von amazon.com, daß die deutsche Website nicht unter www.amazon.co.de erreichbar ist, sondern unter www.amazon.de.)

Hey Dirk, googeln, nicht googlen!

Anders als Dirk von Gehlen heute in seinen „Nachrichten aus dem Netz“ (als Netzdepesche noch nicht online) behauptet, hat es nicht der Begriff „googlen“ 2004 in den Duden geschafft, sondern die Eindeutschung „googeln“. Aber wenn es ums Netz geht (und um deutsche Rechtschreibung) nimmt es die „Süddeutsche Zeitung“ von je her nicht so genau.

Emmy-Liveblog 2007

02:03
Bringe ich da was durcheinander oder fand die Emmy-Verleihung früher nicht in einem Hotelsaal statt, die Gäste an runden Tischen plaziert, mit massenhaft Champagner auf den Tischen? Jetzt sitzen sie wie falsche Perlen aufgefädelt im Shrine Auditorium und das Ganze läßt sich noch langweiliger als der Oscar an.

02:07
Argh! Ich habe es mit den Golden Globes verwechselt. Na ja, vielleicht wird der Abend, äh, die Nacht doch noch ganz nett. Wenn ich nur wenigstens Champagner hätte...

02:21
Mary Louise Parker („Weeds“) – natürlich rot wie die Sünde.






02:26
Katherine Heigl („Grey's Anatomy“) muß die Aussprache ihres Namens korrigieren, nachdem sie falsch angekündigt wird. „I know, it's a difficult name“.

02:39
Zum Ausgleich gewinnt sie kurz darauf den Emmy als beste Nebendarstellerin in einer dramatischen Serie...

02:44
Endlich ein paar kabarettistische Kabinettstückchen: Die Vorstellung der nominierten „Outstanding Variety, Music Or Comedy Series“ wird zu einem Rundumschlag von Letterman, Colbert & Co gegen George W. Bush, Alberto Gonzales und den Toiletten-Senator Larry Craig. Ausgezeichnet wird der eher biedere Conan O'Brien.

02:53
Tony Bennett (81) wirkt wesentlich lebendiger als Christina Aguilera (26).

02:59
Auch dieser Abend steht im Zeichen der Blogs. Erst werden sie als Beschäftigungstherapie für arbeitslose Showgrößen empfohlen, und jetzt wird Justin vorgestellt, der live aus dem Shrine Auditorium für Fox Broadcasting bloggt. Bei mir auf dem Rechner tut sich da aber immer noch nichts...

03:13
„Nie habe ich ein Mädchen so geliebt wie Dich“, mit diesen in deutsch gesprochenen Worten schließt „Sopranos“-Regisseur Alan Taylor seine Dankesrede für den ersten von zwei drei Emmys für die Serie.

03:28
Kein unnötiges Wort über Leslie Carons tantenhaftes Outfit, schließlich ist sie nicht mehr die jüngste Dame. Aber Marcia Cross' Styling findet keine Gnade: Auf dem roten Teppich schien es aus der Ferne noch elegant zu sein, aber aus der Nähe läßt es ihr Dekollete hängen und die völlig unpassenden türkisfarbenen Ohrhänger lassen sie wie eine Vogelseuche wirken.

03:44
Standing Ovations für die „Sopranos“-Darsteller.





03:50
Ob Charlie Sheen, Ellen DeGeneres oder wie hier Helen Mirren: Bei den Friseuren scheint gerade am Rand leicht unordentliches, sonst unvorteilhaft an den Schädel geklatschtes Haar en vogue zu sein.

04:00
„Prime Suspect – The Final Act“ ist einer der Gewinner des Abends: Helen Mirren als beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie, beste Regie und bestes Drehbuch. Am 30. September strahlt das ZDF die erste Folge und am 7. Oktober die zweite Folge unter dem Titel „Heißer Verdacht: Das Finale“ aus.

04:29
Hollywood sucht den Superstar: Jetzt zeichnen sie die „Outstanding Reality Competition“-Sendung aus und meine Augenlider werden immer schwerer...

04:33
Werbepausen-Blues: Noch mehr als die Jamba-Werbung nervt der ständig wiederholte FC Bayern-Spot.

Ausgerechnet bei einer politischen Pointe während des Auftritts von Jon Stewart und Stephen Colbert gibt es einen Bild- und Tonaussetzer. Zufall oder Regie?

04:42
Sally Field bleibt sich treu, wünscht in ihrer Dankesrede erst allen Müttern, daß deren Kinder wohlbehalten aus dem Krieg zurückkehren, und legt dann noch nach: Wenn die Frauen in dieser Welt mehr zu sagen hätten, gäbe es keine Kriege.

04:56
„Ich fühle mich, als ob ich der Mafia einen Haufen Geld gestohlen hätte“, scherzt James Spader („Boston Legal“), nachdem er James Gandolfini („Sopranos“) den Emmy weggeschnappt hat.

P.S. Dafür gewinnen die „Sopranos“ den Emmy als beste dramatische Serie und der Abend endet mit der zweideutigen Frage, ob nicht die Verbrecher regierten.

Die wichtigsten Gewinner. Die offiziellen Bildern.

Red-Carpet-& Award-Blogs

00:48
E online bloggt live von den Emmy Awards. Bisher ist aber das Aufregendste noch ein mit dem Handy geschossenes Bild des Staubsaugers am roten Teppich.

00:58
Bei Fox Broadcasting, dem Sender der heutigen Preisverleihung, fangen in einer halben Stunde fünf Blogger mit der Online-Berichterstattung an.

01:02
Die Hollywood-Insider von Defamer starten „probably“ um 2 Uhr ihren Live-Blog. „We reserve the right to change our mind if we suddenly get a life.“



01:12
Auf dieser Seite des Atlantiks wird der Serienjunkies-Blog live kommentieren.

01:16, 01:17, 01:18, 01:19...
AOL verspricht Bilder vom roten Teppich, aber bei mir lädt sich die Seite tot...

01:26
Fleißbildchen für den Popwatch-Blog von „Entertainment Weekly“. Zwar nur ein Bild, aber schon während der Red-Carpet-Show Kommentare nahezu im Minutentakt. (Warum strahlt bei uns niemand die Ankunft der Gäste aus?!)

01:34
Debra Messing in Ralph Lauren sieht wirklich schau aus!






01:39
Die fünf Live-Blogger bei Fox sind zwar online geschaltet und „powered by Apple MacBook“, aber dennoch tut sich da noch nichts.

01:50
Das Warten hat sich gelohnt: Ellen DeGeneres & Portia Di Rossi und 167 weitere Fotos vom roten Teppich sind jetzt bei AOL online.