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Dienstag, 4. September 2007

Basic bremst Einstieg der Lidl-Gruppe

Gestern zog nun auch noch „Der Spiegel“ mit einer Titelgeschichte zur „Bio-Welle“ nach, worin selbstverständlich nicht nur die grundsätzliche Problematik von Ökoware zu Discounterkonditionen hinterfragt wurde, sondern auch der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic. Nun meldet die „Süddeutsche Zeitung“, daß Basic keine weiteren Aktien mehr an den Discounter verkaufen wolle. Was mit den bereits verkauften neun Prozent der Anteile geschieht und mit dem Anrecht auf weitere 14 Prozent aufgrund einer Wandelanleihe, bleibt unausgesprochen.
Basic-Vorstandsvorsitzender Josef Spanrunft reagiert laut der „SZ“ damit auf den öffentlichen Druck, will aber nun abwarten, „was die Zeit bringt“. Das klingt eher nach einer taktischen Auszeit, denn nach einem Verkaufsstopp oder gar nach einer Rückübertragung der bereits verkauften Anteile.
Zeit hat der Biodiscounter auch nötig, denn nach Dennree hat noch ein weiterer Großhändler die Geschäftsbeziehung zu Basic aufgekündigt: Die regionale Genossenschaft Tagwerk will das „Unternehmen, das auf Expansion um jeden Preis setzt und sich dazu marktradikale Partner sucht“ nicht mehr beliefern. (via Blog-Queen)
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Updates: Laut einer Pressemitteilung von Attac München konkretisierte Finanzvorstand und Basic-Gründer Johann Priemeier Attac gegenüber „diesen vorläufigen Stopp. Man wolle, so Priemeier, 'den derzeitigen Status Quo' der Lidl-Beteiligung von bis zu 23 % vorerst belassen und zeigen, daß sich durch den Einstieg des Discounters 'bei Basic nichts ändert'. Die Perspektive einer
Mehrheitsübernahmme durch Lidl & Schwarz sei jedoch nicht vom Tisch. Nach einer gewissen Beruhigungsphase würden laut Priemeier 'die Karten neu gemischt'.“


In der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch (noch nicht online) bestätigen die Lieferanten Dennree, Tagwerk und Herrmannsdorfer, daß sie ihren Boykott fortsetzen würden. Der Schweizer Investor Theo Häni, der 16 Prozent der Aktien der Basic AG hält, äußert sich in dem Artikel auch erstmals zu dem Einstieg der Schwarz-Gruppe. Er hat sich diese Übernahme „gut vorstellen können“ und hätte nicht „mit einer so starken Opposition gerechnet“.

Im Wirtschaftsteil der „Abendzeitung“ vom selben Tag deutet Karl Schweisfurth, Geschäftsführer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, aber ein Ende des Lieferstopps an: „Sollten sich die Werte, die Basic geprägt haben, wieder durchsetzen, sind die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gerne bereit, wieder Gespräche aufzunehmen.“

Sonntag, 12. August 2007

Bio vom Discounter?

Heute brachte der Bayerische Rundfunk im Magazin „Schwaben & Altbayern“ einen Beitrag über unsere Aktion letzten Donnerstag sowie die Hintergründe und Konsequenzen des Einstiegs der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic.





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Updates: Der aktuelle „Spiegel“ berichtet auf einer halben Seite (S. 68) über den „Gegenwind für Lidl“ in der Öko-Szene. Zitiert werden u.a. Demeter-Geschäftsführer Peter Schaumberger („Wie soll die künftige Geschäftspolitik aussehen, insbesondere im Hinblick auf Aspekte des fairen und partnerschaftlichen Umgangs mit Landwirten und Herstellern sowie Mitarbeitern?“) und Bioland-Chef Thomas Dosch („Lidl versteht nichts von Bio, wenn sich Lidl einmischt, wird das schiefgehen.“) Dem „Spiegel“ zufolge schützen sich die Basic-Mitarbeiter gegen negative Folgen des Einstiegs der Schwarz-Gruppe, indem sie nun am 13. September einen Betriebsrat wählen werden.
„Wir haben zum Beispiel vor zwei Jahren einen Brief bekommen, wie alle Hersteller, in dem wir zu einem Baukostenzuschuss aufgefordert wurden für neue Basic-Filialen. Immer wenn Basic einen neuen Markt eröffnet, hätten wir Geld überweisen sollen. Das passt aber nicht zu fairem Handel.“ Auf sueddeutsche.de interviewt Bernd Kastner den Geschäftsführer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, Karl Schweisfurth, zur Allianz zwischen Basic und Lidl. Außerdem werden in einem Videobeitrag Basic-Kunden befragt. (via Blog Queen)

Sonntag, 22. Juli 2007

Erbarmungslose Biobonzen

Die Meldung in der gestrigen „Süddeutschen“ mit dem irreführenden Titel „Lidl wird grün“ hatte ich übersehen, aber Attac nicht: Die Biomarktkette Basic, die schon als rücksichtsloser Entmieter aufgefallen ist, hat 13 Prozent ihrer Anteile an die Unternehmensgruppe Schwarz (Lidl, Kaufland) verkauft und den Billigheimern eine einjährige Option auf weitere zehn Prozent eingeräumt. Die Schwarz-Gruppe ist gerade bei Lidl durch die Behinderung von Betriebsratswahlen, rücksichtslosen Leistungsdruck und entwürdigende Arbeitsbedingungen aufgefallen, wie man im Schwarzbuch Lidl nachlesen kann. Münchner Attac-Mitglieder wollen dagegen protestieren, „mit der gewerkschaftlichen Lidl-Kampagne, mit der sonstigen Bio-Branche, mit der 'Öko-Szene', mit Kampagnen wie der 'Clean Clothes Campaign', die die Produktionsbedingungen von Handelsgütern der Discounter durchleuchten!"

Update: In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ von heute bezeichnet Johann Priemeier, Gründer und Finanzvorstand von Basic, die Kritik an seiner Zusammenarbeit mit der Schwarz-Gruppe als „Öko-Rassismus“. „Klar, der Ruf, den Lidl hat, ist desaströs“, aber „bei der Schwarz-Gruppe können wir die größte Unabhängigkeit bewahren“. Seltsamerweise übertitel die „F.A.S.“ den Beitrag: „Basic-Chef flirtet mit Lidl“, dabei sind die beiden doch schon längst gemeinsam in der Kiste. (alle Beiträge zum Thema)

(Foto: Basic AG)

Dienstag, 7. August 2007

Hermannsdorfer boykottiert Basic

Während des Gammelfleischskandals letztes Jahr verdammte Karl Ludwig Schweisfurth, Gründer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, die „Lidlisierung“ unseres Lebens. Insofern kommt es nicht ganz überraschend, daß der Hersteller von Bio-Lebensmitteln, wie die „Süddeutsche Zeitung“ meldet, nun nach dem Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic diese ab dem 1. September nicht mehr beliefern wird. Ob Schweisfurths Sohn Georg, Mitgründer von Basic, seine Anteile wie angedroht verkaufen wird, ist noch offen.

Update – der offene Brief im Wortlaut:

Lidl bei Basic, Billigheimer bei Bio?

Ich bin tief beunruhigt und entsetzt über den Einstieg des Discounters Lidl bei der bekannten Bio Supermarktkette Basic. So denkt meine ganze Familie, so denken viele engagierte Hersteller von Bio-Lebens-Mitteln, so denken die meisten Biobauern und so denken viele Verbraucher, die eine andere Qualität von Lebens-Mitteln wollen.

Ich bin vor mehr als zwanzig Jahren aus dem agroindustriellen System ausgestiegen, um noch einmal neu anzufangen und weil ich spürte, dass wir mit der totalen Industrialisierung und Technisierung sowie dem Billigpreis-Doping vor allem in der Tierhaltung vom „rechten Wege“ abgekommen sind.

Ich wollte eine Vision verwirklichen, wieder Lebens-Mittel erzeugen mit höchstem Geschmacks- und Gesundheitswert, ökologisch, handwerklich, regional und fair im Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. so entstanden die Herrmannsdorfer Landwerkstätten im Osten von München, erst belächelt als Träumerei, dann respektiert und beachtet als neue Form des Wirtschaftens in der Lebens-Mittel-Erzeugung, die nachhaltig und zukunftsfähig ist.

Mein Sohn Karl führt inzwischen die Herrmannsdorfer Landwerkstätten sehr erfolgreich.

Mein Sohn Georg hat vor ca. 10 Jahren als einer von vier Aktionären die Basic AG gegründet. Die vier jungen Leute wollten ein Lebensmittelhandelsunternehmen der besonderen Art in die Welt setzen: „Bio für alle“, mit einem umfassenden Angebot an Lebensmitteln in ökologischer Qualität. Sie wollten aber auch einen anderen marketing-Auftritt. Sie wollten vor allem wieder Menschen in den Mittelpunkt der Läden stellen. Der Umgang mit Lieferanten sollte fair gestaltet sein und partnerschaftlich. Eine neue ganzheitliche Qualität sollte das Ziel sein und nicht der billigste Preis.

Aber die Entwicklung ist dann anders gelaufen, andere Interessen haben sich gegen den Willen von Georg durchgesetzt. Größe und rasches Wachstum wurde die große Nummer eins! Das macht traurig!

Die Herrmannsdorfer haben entschieden, unter diesen Umständen nicht mehr an Basic zu liefern. Das sind wir unserem Verständnis und unserem Ansehen schuldig.

Wir werden unseren Weg konsequent weitergehen. Auch wir wollen wachsen. Wir wollen wachsen an Qualität, wir möchten immer noch etwas besser werden.

Herrmannsdorf, den 30. Juli 2007

Karl Ludwig Schweisfurth


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Freitag, 9. November 2007

Lidl steigt bei Basic aus!

Nachdem am Montag bereits Finanzvorstand Johann Priemeier die Biosupermarktkette Basic verlassen hat, hat nun auch die Schwarz-Gruppe (Lidl u.a.) ihr Engagement dort beendet und sich aus dem Aktionärskreis zurückgezogen. Das sieht ja ganz danach aus, als ob wir uns mit unserer kritischen Haltung durchgesetzt hätten. Oder wie es die Basic AG formuliert: „Die psychologische Wirkung des Einstiegs in das Kapital unserer Gesellschaft wurde unterschätzt. Nun wurden die Konsequenzen gezogen. (...) Unsere Kundinnen und Kunden und viele unserer Lieferanten haben uns den Weg aufgezeigt. Dafür sind wir dankbar. Wir sind stolz auf unsere Kunden, die kritisch sind und bewusst leben.“ Ganz schön schleimig, aber wenn's einem guten Zweck dient...

Updates: In ihrem Beitrag über Claudia Langers Lohas-Portal Utopia und die „Bionadisierung der Gesellschaft“ geht die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vom 11. November auch auf den Ausstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic ein. Der „F.A.S.“ zufolge hat der Boykott der Basic-Kunden nach dem Einstieg der Lidl-Inhaber die Umsätze um 20 Prozent einbrechen lassen! Seltsamerweise behauptet der Autor Georg Meck im gleichen Beitrag über die kritischen Verbraucher von heute, „Boykottaufrufe, gängiges Mittel der Aktivisten früherer Tage, sind kaum zu erwarten. Nicht mit Verzicht oder Systemkritik, sondern mit Genuss und Markentreue ist die Welt zu verändern.“ Dabei hat gerade der Boykottaufruf von attac, dem Sozialforum und anderen die Schwarz-Gruppe wieder vertrieben und Basic zurück auf nachhaltigen Kurs gebracht.
Die „Berliner Zeitung“ über den „Triumph der Ideale der Biobewegung“.
Endlich einmal eine Zeitung, nämlich „Die Welt“, die den Anteil der „globalisierungskritischen Bewegung Attac“ würdigt.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Zwei Basic-Gründer überlassen Lidl das Feld

Die Basic-Gründungsmitglieder Richard Müller und Georg Schweisfurth wollen den Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) beim Biomarkt laut einer Meldung der „Frankfurter Rundschau“ nicht mitmachen und geben ihre Anteile ebenso wie die Investorgruppe Asi ab. Müller begründet das gegenüber der „FR“ mit „Sorge, dass diese Entwicklung ungünstige Auswirkungen auf Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden“ habe. Laut dem Vorstandsvorsitzenden von Basic, Josef Spanrunft, werde die Schwarz-Gruppe die Aktien übernehmen – und damit die Mehrheit an der Gesellschaft.

Updates: Weitere Infos beim Bayerischen Rundfunk online. Mal sehen, ob die „Süddeutsche Zeitung“ nach ihrer recht einseitigen Darstellung im Lokalteil der Printausgabe heute auch mal Kritiker der Lidl-Beteiligung wie Schweisfurth oder Müller zu Wort kommen läßt. (alle Beiträge zum Thema)

(Foto: Basic AG)

Freitag, 24. August 2007

Biogroßhändler kündigt Basic

Auch wenn es an der Medienfront etwas ruhiger um den Einstieg der Discounter-Gruppe Schwarz (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic geworden ist, rumort es hinter den Kulissen weiter. Jetzt hat der Bio-Großhändler Dennree die Belieferung von Basic für diesen Herbst gekündigt. Dennree wolle sich laut BIO-Markt.info mit diesem Schritt „bewusst für eine intensive und nachhaltige Zusammenarbeit mit den Partnern im Naturkost-Fachhandel, den landwirtschaftlichen Erzeugern und Bio-Herstellern“ entscheiden und „allen engagierten und kritischen Kunden in den Biomärkten seine volle Solidarität“ erklären.

Updates: So ruhig ist es gar nicht einmal... „Die Zeit“ räsonniert heute auf Seite 26, ob es sich beim Engagement der Lidl-Discounter um einen Sündenfall oder einen Erfolgsbeweis der Ökomärkte handle. Und die „Welt“ hat gestern in ihrem Hamburger Wirtschaftsteil über die Ängste vor einem Preis- und Qualitätsverfall berichtet. Und in der „Wirtschaftswoche“ spricht sich Bioland-Chef Thomas Dosch (noch?) gegen einen Boykott aus: „Wenn sich am Konzept von Basic nichts ändert, gibt es für einen Lieferstopp keinen Grund.“ Die „Süddeutsche“ über den Ausstieg von Dennree.

Als nächste Aktion gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic planen Attac und das Sozialforum, am Freitag, dem 31. August, ab 16 Uhr vor der Sendlinger Filiale in der Passauer Straße 183 Unterschriften zu sammeln und Flugblätter zu verteilen.

(alle Beiträge zum Thema)

Mittwoch, 12. September 2007

Tête-à-tête mit dem Basic-Vorstand

Etwas über zwei Stunden saßen heute morgen unter anderem die Vorstandmitglieder Josef Spanrunft und Johann Priemeier von der Bio-Supermarktkette Basic mit Vertretern von attac, dem Sozialforum und mir zusammen. Den ganzen Vormittag wurde der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei ihnen diskutiert, und bei aller Kommunikationsbreitschaft läuft es darauf hinaus, daß die Schwarz-Gruppe beteiligt bleibt und wir weiter dagegen agitieren werden. Der von Thomas Knüwer – auch nur vom Hörensagen – verbreiteten Behauptung, daß nur etwa sieben Prozent der Basic-Anteile vinkulierte Namensaktien wären, widerspricht aber der Basic-Vorstand entschieden. Hundert Prozent der Aktien seien vinkuliert, ein Kauf nur mit Zustimmung des Vorstands möglich und der Verkauf weiterer Anteile an die Schwarz-Gruppe daher nicht möglich. (alle Beiträge zum Thema)

Donnerstag, 6. September 2007

Die Mär von den vinkulierten Namensaktien bei Basic

Manchmal kommt der Zuspruch von ganz unerwarteter Seite: „Mein Kollege Christoph Schlautmann hat ins Handelsregister geschaut und festgestellt: Es gibt in der Tat vinkulierte Namensaktien, deren Verkauf per Einspruch gestoppt werden kann. Es sind allerdings nur 140 000 von 2,5 Millionen Anteilen. Wieviele Aktien überhaupt in Händen von Basic selbst liegen, mag das Unternehmen auch nicht verraten. Und so riecht der angebliche Stop der Basic-Übernahme, über den so viele Zeitungen berichten, schwer nach Wogenglätten - und nach Unwahrheit.“ Thomas Knüwer in seinem Handelsblatt-Blog zur angeblichen gestoppten Übernahme der Bio-Supermarktkette durch die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland). (alle Beiträge zum Thema)
Updates: Bei einem Treffen mit den Vorstandmitgliedern Josef Spanrunft und Johann Priemeier von der Bio-Supermarktkette Basic widersprachen diese entschieden. Hundert Prozent der Aktien seien vinkuliert, ein Kauf daher nur mit Zustimmung des Vorstands möglich und der Verkauf weiterer Anteile an die Schwarz-Gruppe nicht möglich.
Interview des Deutschlandfunks mit dem Grünen- Agrarpolitiker Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf zum Thema.
Die „Stuttgarter Zeitung“ zum Thema.

Donnerstag, 9. August 2007

Seitenwechsel (Basic-Disclaimer)

Nachdem ich bisher eher journalistisch distanziert über den Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl) bei der Bio-Supermarktkette Basic gebloggt habe, bin ich seit heute Beteiligter, Betroffener oder wie immer man es nennen soll. Die Kundgebung heute nachmittag um 16 Uhr vor der Basic-Filiale habe ich beim Kreisverwaltungsreferat als Veranstalter per Mail angemeldet. Ist mein erstes Mal, nach über dreißig Jahren als Flugblattverteiler für die Jungdemokarten , Geldsammler für Amnesty vor dem Dallmayr und vielseitiger Demonstrant tatsächlich mein erster offizieller Auftritt. Und schon vom Hickhack mit dem KVR geprägt, denen der Bürgersteig vor dem Laden zu eng erschien und die uns auf die gegenüberliegende Straßenseite, 13, 14 Meter weit abschieben wollten. Sie guckten auf ihre Geodaten, ich auf meine Google Maps und wir verständigten uns dann auf die Ecke Westenriederstraße, Radlersteg, wo ein kleiner Platz ist und deutlich mehr Passanten zwischen Viktualienmarkt und Basic verkehren. Die Anmeldebestätigung kam dann auch per Mail, aber erst nachdem mich das KVR darüber aufgeklärt hat, daß diese abgefangen und von Unbefugten gelesen werden könne und nicht so sicher wie ein Fax wäre. Erwartet Euch aber bloß nicht zuviel. Nachdem es letzten Freitag bei der Attac-Kundgebung gerade mal fünf Demonstranten waren, wäre ich schon froh, wenn wir heute das genehmigungsfähige Plenum von drei erreichen würden. Update: Es waren doch um die zehn Teilnehmer. Hier sind ein paar Bilder von der Aktion. (alle Beiträge zum Thema)

Sonntag, 16. September 2007

Manufactum findet Otto gut

Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ heute meldet, ist Manufactum vollständig von der Otto-Gruppe übernommen worden, die bereits zu 50 Prozent Teilhaber war. Die „F.A.S.“ stellt die Übernahme in eine Reihe mit dem Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl) bei Basic. Ich sehe das nicht ganz so, da Thomas Hoofs Manufactum kein Ökobetrieb war, sondern ein spleenig-bildungsbürgerlicher Spezialist für das Wahre, Schöne, Gute zu Apothekenpreisen. Da Hoof seine Produkte nicht in Frauen- oder Lifestyle-Zeitschriften sehen wollte und deren Journalisten boykottierte, mußte ich die Sachen immer direkt beim Hersteller anfordern oder bei Manufactum kaufen, wenn ich sie im Heft vorstellen wollte... Mit dem Otto-Versand scheint er da keine Berührungsängste gehabt zu haben.

Updates: Die offizielle Pressemitteilung von Montag.
Im Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“ vom Dienstag (Beitrag derzeit nicht online) schlägt Gerhard Matzig auch die Brücke von Manufactum zu Basic. „Allerdings erinnert die Adoption durch Otto auch an das Drama um den Flirt des Bio-Einzelhändlers 'Basic' mit der Schwarz-Gruppe ('Lidl'). In den erregten Diskussionen um diese Übernahme bestätigte sich eindrucksvoll, dass Discount-Images und Ethik-Vorstellungen kaum kompatibel sind. Masse und Klasse schließen sich zwar nicht unternehmerisch aus, nicht in der Realität also, wohl aber auf dem Terrain der Suggestivität, Brands und der Sehnsüchte.“
„Soeben ist 'Manufactum' an eine Unterabteilung ausgerechnet des Otto-Versands verkauft worden; und zwar an eine, die vor kurzem wegen Bewirtschaftung von Kinderarbeit in Indien Schlagzeilen machte und 'Heinrich Heine GmbH' heißt. Gibt es sie nicht mehr, die guten Händler? Beruhige dich, nostalgisch' Herz. Denn die eigentliche Nachricht ist, dass Otto Normalbelieferer auch bislang schon die Hälfte der Anteile an 'Manufactum' hielt und dessen Gründer zwei Jahre lang vergebens nach einem Nachfolger suchte.“ Jürgen Kaube im „F.A.Z.“-Feuilleton vom 18. September.

Sonntag, 29. Juli 2007

Schreckgespenst Lidl

Laut der heutigen „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ hadert Gründungsmitglied Georg Schweisfurth noch mit seinem Ausstieg aus der Bio-Supermarktkette Basic. Zwar teilt er als nur noch beratender Teilhaber durchaus die Expansionspläne des Finanzvorstands Hansi Priemeier, warnt aber vor Mordswachstum: „Es muss noch natur- und vor allem menschverträglich sein“. Diese Haltung sieht er aber nach dem Einstieg der Schwarz-Gruppe bedroht, wodurch „unweigerlich der Geist von Lidl einsickert, nicht sofort, aber mit den Jahren.“ Will er sich nun gegen sinkende Sozialstandards und Produktqualität wehren oder oder nach der Hauptversammlung am 3. August das Unternehmen verlassen? „Wenn ich sehe, dass der Einfluss der Schwarz-Gruppe Richtung fünfzig Prozent marschiert, weil andere aussteigen und verkaufen, dann verkaufe ich auch.“ Im Augenblick hält die Schwarz-Gruppe 13 Prozent und eine Option auf weitere zehn Prozent. Die Anteile des sich verabschiedenden Mitgründers Richard Müller sollen ebenfalls der Schwarz-Gruppe zugeschlagen werden. (alle Beiträge zum Thema)

Updates: Die Lokalredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ vom 31. Juli dazu. Peter Kolakowski in seinem Beitrag „Unruhe in der Bio-Branche – Was bedeutet der Einstieg von Lidl bei Basic?“ für die Sendung „Umwelt und Verbraucher“ des Deutschlandfunks am 1. August dazu (danke Luise!).

Freitag, 31. August 2007

Bio billiger oder in Gefahr?

Der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl) bei der Bio-Supermarktkette Basic ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines Markttrends. Bionade bei McDonald's. Ökolabels bei Aldi. Bio wird massentauglich. Wo dabei die Gefahren liegen, und ob Bio gleich Bio ist, solche Fragen bestimmen derzeit die Diskussion. Die „Wirtschaftswoche“ widmet ihr sogar die Titelseite und geht auch online ausführlich darauf ein. Der Hessische Rundfunk analysiert in einem Radiobeitrag, welche Gefahren im Wachstum für die Biobranche liegen. Heute ab 16 Uhr wird wieder vor einer Münchner Basic-Filiale demonstriert, und es laufen erste Vorbereitungen, die Aktionen auch auf die anderen Standorte der Kette auszuweiten. (alle Beiträge zum Thema)

Updates: „Wir stellen durchaus fest, dass einige Kunden wegbleiben. Viele sagen ganz offen, dass sie mit der Schwarz-Gruppe nichts zu tun haben wollen. Das müssen wir akzeptieren, obwohl wir dies sehr bedauern.“ Josef Spanrunft von Basic im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ vom Wochenende.
„Die Welt“ zum Thema.

Mittwoch, 8. August 2007

Basic kriegt Besuch vom Fernsehen

Als am Freitag Attac gegen den Übernahmeversuch von Basic durch die Schwarz-Gruppe (Lidl) demonstrierte, hat außer den Demonstranten (und dem Staatsschutz?) niemand gefilmt. Nun soll morgen, Donnerstag, ein Fernsehteam des BR um 16 Uhr vor der Basic-Filiale in der Westenriederstraße 35 am Viktualienmarkt drehen, und man darf gespannt sein, wen der Bayerische Rundfunk so alles vors Mikrofon bzw. vor die Kamera kriegt.Ausgestrahlt wird der Beitrag am Sonntag um 18.05 Uhr im Altbayern-Fenster des III. Programms. (alle Beiträge zum Thema)
Update: Bilder von der Attac-Aktion am Donnerstag in der Westenriederstraße hier.

(Fotos: Hagen Pfaff/attac & Andreas Bock)

Donnerstag, 2. August 2007

Attac vs. Lidl

Beim Streit um den Einstieg der Schwarz-Gruppe beim Biomarkt Basic macht jetzt auch Attac mobil. Eine Website ist eingerichtet, zur morgigen Hauptversammlung der Basic AG ist eine Aktion geplant und weiteres wird folgen. (alle Beiträge zum Thema)

Updates: Die Hauptversammlung vom 3. August führte noch zu keiner Entscheidung über die Zukunft der Bio-Supermarktkette. Der Pressemitteilung zufolge hat der Aufsichtsrat nach kontroverser Diskussion den Aktionären ein Verkaufsangebot gemacht, das sechs Wochen lang Gültigkeit hat und zu einer Mehrheit der Schwarz-Gruppe (Lidl) führen könnte. Der Gründungsaktionär Georg Schweisfurth rief jedoch seine Mitaktionäre auf, sich nicht vorschnell für einen Verkauf zu entscheiden. Die Hauptversammlung soll es aber offenbar abgelehnt haben, den Vorstand zu entlasten.
Die „taz“ über die Hauptversammlung und die Attac-Aktion.
Die „Süddeutsche Zeitung“ über die Attac-Aktion und sueddeutsche.de über die Hauptversammlung.

Freitag, 10. August 2007

„Lidl kommt nicht in die Tüte“

Bilder von unserer Aktion gestern gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl) bei der Bio-Supermarktkette Basic sind jetzt online.

Update: „Es läuft schon seit Februar, und ihr habt es gar nicht gemerkt.“ Die „Süddeutsche Zeitung“ von heute über Basic-Gründer Johann Priemeier und seine Versuche, die Mitarbeiter zu motivieren. (alle Beiträge zum Thema)

Freitag, 14. September 2007

Aber Lidl, warum hast Du so schöne, goldene Zähne?

Die Kampagne gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) bei der Bio-Supermarktkette Basic rüstet jetzt auf und bietet Baumwolltaschen und Plakate mit diesem Rotkäppchenmotiv. Es wird sie beispielsweise am Sonntag beim attac-Stand auf dem Streetlife-Festival (Update: im Forum der Möglichkeiten direkt am Siegestor) geben und wohl auch dieses Wochenende bei den Bioerlebnistagen am Odeonsplatz. (alle Beiträge zum Thema; Illustration: Bernd Bücking)
Updates: Focus TV zum Thema. dpa-Meldung zur Betriebsratswahl.

Montag, 4. Februar 2008

Die unendliche Lidl-Geschichte

Meine erfolgreichste Arbeit war letztes Jahr das Engagement gegen den Einstieg der Lidl-Schwarz-Gruppe bei Basic. Leider ist da noch längst nicht alles geklärt: Aktuelles zu den Zukunftssorgen der Biomarktkette in der „taz“. Und wie man so hört, telefoniert Priemeier eifrig herum, um gegen Schweisfurth & Co Munition zu sammeln (alle meine Beiträge zum Thema).

Donnerstag, 30. August 2007

Weiter mobil gegen Basic & Lidl

Als nächste Aktion gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic planen Attac und das Sozialforum, morgen, am 31. August, ab 16 Uhr vor der Sendlinger Filiale in der Passauer Straße 183 Unterschriften zu sammeln und Flugblätter zu verteilen. (Während ich mit schlechtem Gewissen das Spiel der Löwen gegen Köln besuchen werde...)

(Foto: Andreas Bock; alle Beiträge zum Thema)

Freitag, 7. September 2007

Betriebsabsturz statt Bloggertreffen

Einerseits könnte man fast glauben, ich melde mich ständig überall an, um über die Teilnehmerliste Traffic zu grabben und erscheine dann nicht, andererseits ist die Quote doch nicht so ungewöhnlich hoch, wenn man bedenkt, zu wie vielen Events, Konferenzen und Stehrumchen ich täglich eingeladen werde und immer nur guten Gewissens zusage. Gestern mußte ich aber sowohl das Bloggertreffen (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10), als auch den PR-Arbeitskreis von attac München schwänzen. Es war einfach einer dieser Abende, wo ich nur schnell noch einen Fernsehbeitrag zur Basic-/Lidl-Problematik per Eye-TV mitschneiden wollte, bevor ich aufbreche, und mein PowerBook sich derart renitent verhielt, bis ich es vor Wut schlug. Das Ergebnis: Mein Mail-Programm ist unwiederbringlich abgerauscht und muß komplett neu installiert werden. Der Computer funktioniert aber scheinbar wieder. Heute morgen wollte ich mein Glück erneut wagen, aber statt „Quer“ zu wiederholen, strahlte das Bayerische Fernsehen den Papstbesuch in Österreich aus. War aber eh unnötige Liebesmüh, da der BR den Beitrag längst online (direkte Real-Player-Links: ISDN, DSL) hat. Den Trip zum Jonettag-Mediacamp morgen habe ich immerhin rechtzeitig abgesagt. Doch für das Hamburger Start-up-Meeting, den Online-Stammtisch 2.0 und das Barcamp München schwinden meine Teilnahmechancen auch, falls ich nächste Woche tatsächlich meinen neuen Laden aufmache, aber dazu demnächst mehr.
Update: In ihrer positiven Besprechung des BR-Magazins „Quer“ kritisiert Ponkie in der „Abendzeitung“ vom 8. September den „falschzüngigen Öko-Kapitalismus der Supermarktkette-Lidl“.