Samstag, 31. März 2007
Fetisch Bikinistreifen
Überall nackte Leiber, Sex, wohin man schaut, und dennoch hat sich das Nackte seinen Reiz bewahrt. Über den Nipple-Slip habe ich mich bereits ausgelassen, heute lenkt nun Michael Althen in seiner FAZ-Kolumne meine Aufmerksamkeit auf die Bikinistreifen. Ob im Porno oder am Eisbach, ich fand die blanken Stellen schon immer sexy, und in der Zeit allgegenwärtiger Sonnenstudios und FKK-Strände zeugt es sogar von Retro-Chic. Um mit Althen zu schließen: „Die Wahrheit ist aber, dass dem Bikinistreifen nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem die Zukunft gehört. Und sei es nur, weil es so ein tolles Wort ist, das von einem Sommer kündet, der einen Unterschied macht zwischen dem, was um die Ecke im Solarium zu haben ist, und jener Intimität, die kein Bikini der Welt verbergen kann.“
Stellenanzeigen (4)

Da spare ich mir Trier und fahre lieber nach Berlin, um mich dort für eine Neuentwicklung vorzustellen. Mein erstes Bewerbungsgespräch seit über fünf Jahren...
Petit déjeuner musical (12)
Messieursdames, Camille!
Camille - Au Port
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Camille - Ta Douleur
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Camille - Au Port
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Camille - Ta Douleur
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Problembär? Ne, schlimmer: Kummerknut!


(Fotos: BMU, Dorin Popa)
Aus Pixelquelle wird Pixelio

Freitag, 30. März 2007
Aus ist's mit dem Monopol

Daß Dorin ein rumänischer Männername ist, wie ich dem verdutzten Vorsitzenden Richter am Landgericht mit einem „Andere Länder, andere Sitten“ erklärte.
Oder daß es im Grunde vielleicht keine Monopole gibt.
Denn darum geht es im Wesentlichen: Wenn die Münchner Stadtwerke beim Gas ein Liefermonopol gehabt hätten, wäre der dafür zu entrichtende Preis vor Gericht in einer analogen Anwendung des § 315 BGB nachprüfbar. Ein ähnlicher Fall liegt zur Zeit beim Bundesgerichtshof (VIII ZR 36/06). Da bis zu einer BGH-Entscheidung aber noch einige Zeit vergehen kann, war das für alle Münchner Beteiligten kein Aussetzungsgrund.
Die Marschrichtung des Landgerichts erinnert an Radio Eriwan. Betreffs des Grundpreises unserer Gasverträge sieht es wohl keine Handhabe, da wir (1) entsprechende Verträge geschlossen und bis 2005 bezahlt hätten und (2), Achtung!, kein Gasmonopol bei Vertragsschluß bestanden hätte, da es einen Substitutionswettbewerb gäbe. Auf gut deutsch: Kein Mensch muß mit Gas heizen oder kochen, da er ja auf Nachtspeicheröfen und Elektroherde umsteigen kann. (So betrachtet frage ich, ob es überhaupt Monopole existieren?) Ich als armer Mieter sehe das anders, weil mich mein Vermieter hochkantig herausschmeißen würde, wenn ich seine Gastherme ausbaute, aber wir sind eben beide keine Juristen.
Nun aber die raffinierte Volte: Während der laufenden Verträge verschwindet der Substitutionswetbbewerb wie von Zauberhand, und das Gericht erkennt plötzlich eine Monopolsituation, da es nicht zumutbar wäre, dann noch den Energieträger zu wechseln. Also wird das Gericht in eine Beweisprüfung treten und die Zulässigkeit der Gaspreiserhöhungen vom 1. Juli 2005 sowie 1. Januar und 1. April 2006 nachrechnen.
Doch erst nachdem der Richter seine intellektuellen Folterwerkzeuge aufgezeigt hat, schienen die Stadtwerke möglicherweise einzuknicken und ihre Bereitschaft anzudeuten, nicht nur Zeugen, sprich: Mitarbeiter und Wirtschaftsprüfer, sondern handfeste Beweise wie Rechnungen oder Vertragsunterlagen dafür vorzulegen, daß sich ihre eigenen Einkaufspreise erhöht hätten.
Den Gedankenansatz der Kläger, daß diese Einkaufspreis überhöht sein könnten, weil der Lieferant eine Beteiligungsfirma der Stadtwerke ist, wies der Richter zurück, als ob er noch nie davon gehört hätte, wie auf diesem Wege Gewinne verschoben werden.
Am 24. Mai soll dann um 10 Uhr in Saal 6 des Landgerichts München I im Justizpalast das Urteil ergehen.
Mein Gas beziehe ich aber bereits ab Sonntag von der billigeren E.ON-Tochter „E wie einfach“ – das sind zwar auch keine Unschuldsengel, aber zumindest die Kulanteren. Update! So kann man sich irren: Bis Ende November lief der Vertrag mit der E.on-Tochter E wie einfach, Ende Dezember kam die Schlußabrechnung, derzufolge ich ein Guthaben von über 300 Euro besäße, und jetzt, Mitte Februar, warte ich immer noch darauf, daß mir der Konzern dieses Geld zurückerstattet.
Münchner Kummerspiele
Tom Kummer, obwohl Schweizer nun mal Deutschlands bekanntester redaktioneller Dieb und Betrüger war in der Stadt. Anläßlich des Erscheinens seiner Autobiografie „Blow up“ im Münchner Blumenbar-Verlag gastierte er in der Nachtlinie der Kammerspiele. Vorgestern hatte mir die Pressestelle noch eine Pressekarte angeboten, aber offenbar hatte ihnen meine Vorankündigung nicht gefallen. Zumindest stand ich nicht auf der Gästeliste.
Also neun Euro gelöhnt und damit hoffentlich nicht nur die städtischen Bühnen unterstützt, sondern auch zur Resozialisierung Kummers beigetragen. Eintrittskarte gab es dafür nicht, nur einen Stempelabdruck. Mal sehen, ob das Finanzamt meinen Eigenbeleg mit diesem Beweisbild als absetzbare Arbeitskosten akzeptiert.
Im Neuen Haus hielt dann der alte Kummer Hof und zeigte sich recht uneinsichtig. Das Publikum scharwenzelte dennoch um ihn herum, sein Verleger Wolfgang Farkas schalt die Münchner Presse ob ihrer Abwesenheit und strickte eifrig an einer Dolchstoßlegende: Man schweige das Thema hier tot.
Für den Lesepart war der Schauspieler Robert Dölle zuständig, ästhetisch der passende Widerpart zu unserem Schweizer Windhund, schließlich trug Dölle sein Schlüsselband um den Hals und – nachts um 21.30 Uhr – auch noch kokett die Sonnenbrille drin hängend.
Wer auf eine Läuterung gehofft hatte, wurde schon während der Lesung eines besseren belehrt. Neben dem neuen Buch wurde auch ein altes Falsifikat aus Kummers Arbeit für das „SZ Magazin“ vorgelesen und so eine künstlerische Kontinuität konstruiert.
Im anschließenden Gespräch greinte Kummer gar bitterlich, von einem Tag auf den anderen keine Freunde und Kollegen mehr gehabt zu haben. Natürlich räumte er ein, Unrecht begangen zu haben, desperadomäßig gelogen, betrogen und gestohlen zu haben, wann immer es nötig gewesen wäre. Aber Ulf Poschardt, Moritz von Uslar & Co seien die Verantwortlichen, weil sie es versäumt hätten, seine Exklusivgeschichten auf den Wahrheitsgehalt abzuklopfen, während es Kummer schockierend fand, für den Bösewicht gehalten zu werden.
Wirklich schockierend ist nur Kummers Attitüde, seine Arbeit wäre Popjournalismus gewesen. Wer es für einen Kunstgriff hält, etwa Andy Warhol Zitate zu stehlen, um sie in einem erfundenen Exklusivinterview Ivana Trump in den Mund zu legen, ist nur ein mieser, kleiner Dieb und Betrüger.

Wer auf eine Läuterung gehofft hatte, wurde schon während der Lesung eines besseren belehrt. Neben dem neuen Buch wurde auch ein altes Falsifikat aus Kummers Arbeit für das „SZ Magazin“ vorgelesen und so eine künstlerische Kontinuität konstruiert.

Wirklich schockierend ist nur Kummers Attitüde, seine Arbeit wäre Popjournalismus gewesen. Wer es für einen Kunstgriff hält, etwa Andy Warhol Zitate zu stehlen, um sie in einem erfundenen Exklusivinterview Ivana Trump in den Mund zu legen, ist nur ein mieser, kleiner Dieb und Betrüger.
Google Fight

Donnerstag, 29. März 2007
1,2,3, keine Zauberei

Seiner Volontärin und den Kindern tun inzwischen sicherlich die Finger weh, aber die Mühe hätte er sich oder vielmehr ihnen ersparen können. Ich bitte Marc einfach, ihn nach obigem Geständis zu disqualifizieren und das Video zu löschen.
Bunte Ahnungslosigkeit

Eine bedrohliche Ahnung, wie In-oder-Out-Listen entstehen, vermittelt die neue „Bunte“ auf Seite 18. Man schreibt über das miese kleine Machwerk „300“, ohne den Film offenbar gesehen zu haben, und klittert dabei auch noch ordentlich die Geschichte:
IN in den USA OUT im Iran: Der Film „300“ (Inhalt: Griechen besiegen Perser bei Thermopylae, 480 v. Chr.) ist ein Hit, aber Teheran tobt: Die Perser würden dumm und grob dargestellt, der Film müsse verboten werden. Diese Schlacht wird auch verloren gehen...
Liebe Kollegen, Hubert Burda würde jetzt wahrscheinlich Simonides von Keos, Hegel, nein, Friedrich Schiller zitieren: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest / Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.”
Ich halte mich an Franziska Augstein und ihren wunderbaren Aufsatz zum Leonidas-Mythos in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 14. Februar (leider nicht online): Zu den großen heroischen Beispielen sinnloser Selbstaufopferung gehört die gescheiterte Verteidigung des Thermopylenpasses im griechisch-persischen Krieg 480 vor Christus.
Damit Ihr es auch begreift: Die Griechen haben diese Schlacht verloren!
Wer sich schon publizistisch in Bushs Bataillone einzureihen versucht, muß ihn nicht auch noch an Dummheit übertreffen...
(Foto: Warner Bros.)
Rechenschaft
Falls treue Leser fragen: Die Haare sind ab, auch wenn das Kurzhaarterrier anders sehen und zu dokumentieren versuchen.
Aber Yoga ist aufgeschoben. Fand angesichts dieses Anschauungsmaterials meine Füße derzeit nicht vorzeigbar...
Aber Yoga ist aufgeschoben. Fand angesichts dieses Anschauungsmaterials meine Füße derzeit nicht vorzeigbar...
Mittwoch, 28. März 2007
Tom Kummer live

Borderline-Spezialist Tom Kummer, auf Deutschlandtour für sein neues Buch „Blow up“, liest morgen, Donnerstag abend im Neuen Haus der Münchner Kammerspiele.
Irgendwie scheint das die Woche der Unschuldslämmer zu sein.
(Foto: Blumenbar Verlag)
Am Vorabend des Prozesses
In Hannover hatte das Landgericht den dortigen Stadtwerken in einem Urteil vom 19. Februar überhöhte Tarife unterstellt, nachdem sich die Stadtwerke weigerten, Einsicht in ihre Gebührenkalkulation zu geben.
Es wäre eine völlig neue kundenfreundliche Strategie, wenn sich die Münchner Stadtwerke einsichtiger zeigten.
Drucken können sie auch nicht!

Nun erfahre ich via Turi, daß die deutsche „Vanity Fair“
Nur mit welchen Bildern? Hat Annie nach Demi Moore, Whoopi Goldberg und anderen Hollywood-Stars jetzt den Babybären für „Vanity Fair“ abgelichtet? Das weiß ich immer noch nicht. Denn online präsentiert Ulf Poschardt nur den vollständigen Text, und das recht kleinlaut: „Leider können Sie die dazugehörige Geschichte wegen eines technischen Fehlers im Heft nicht bis zum Ende lesen – ein Teil wurde doppelt gedruckt, der Schluss fehlt.“
Counter down

Werbefolter


Dienstag, 27. März 2007
Preishund Lobo unter Eroberern
Wer 610 Euronen übrig hat, kann sich am 14. und 15. Juni auf Einladung von Roland Berger, ESMT, der BurdaYukom und Deutschen Presseakademie über E-Journals, Pod- und Vodcasts, Blogs und Onlineforen, IPTV und MobileTV auf den aktuellen Stand setzen lassen: „Strategieforum: Wie Sie digitale Medien zur crossmedialen Themenmaschine machen“
Unter den Referenten: „Sascha Lobo, Prämierter Blogger“. Wuff!
Ich dachte, das wäre nicht zu toppen, bis ich den Arbeitsbereich des Koreferenten Mike Schulz las: „Leiter Eroberungsprogramme Kundenbetreuung BMW Group“
Unter den Referenten: „Sascha Lobo, Prämierter Blogger“. Wuff!
Ich dachte, das wäre nicht zu toppen, bis ich den Arbeitsbereich des Koreferenten Mike Schulz las: „Leiter Eroberungsprogramme Kundenbetreuung BMW Group“
Dialogbremse bei der re:publica

Bluffende Blogger?


Ah, während ich hier noch in die Tasten haue, hat Markus von der re:publica meine Anfrage beantwortet:
Die kommen noch ins Programm, wenn alle Informationen bei uns sind. Die sind eigentlich für Freitag Spät-Nachmittag geplant. Nur das mit der “Messe” haben sie noch etwas falsch verstanden, hier hoffen wir mal auf eine Korrektur auf dem Flyer der Lesung. Eine “Messe” ist die re:publica weder im wirtschaftlichen, noch im religiösen Sinne.
Dann mach mal hinne, Roman!
Von Amy Winehouse versetzt

„Amy Winehouse muss ihre internationalen Verpflichtungen komplett neu planen. Dies bedeutet bedauerlicherweise, dass die angesetzten europäischen Tourdaten für März und April komplett auf Oktober 2007 verschoben werden müssen - die neuen Daten werden in Kürze bekannt gegeben. Amy tut es sehr leid für ihre Fans, die sie in Kürze erwartet haben, aber freut sich sehr auf die Shows im Oktober,“ zitiert Ralf Binder von der Münchner Muffathalle das Management.
Vesper-Odyssee
Es passiert immer spontan und gern an besonders kalten, windumtosten Abenden. Um 18.30 Uhr klingelte gestern das Telefon: Ob ich abends schon was vorhätte oder mit H. und E. essen gehen wolle? Meinen Geburtstag nachfeiern.
Klar. Gern.
Ins Zerwirk? (H. lebt veganisch.)
Hm, da waren wir schon die letzten Male, das Essen okay, die Plastiksessel gräßlich, die Leute teils modelhaft schön, teils schwäbisch anstrengend. Wieso nicht lieber ins Kranz, zumindest auch bio, viel Vegetarisches, und für uns alle ein erstes Mal.
Also 20 Uhr im Kranz. Das Lokal eher ein Café, denn ein Restaurant. Eng zugestellt, bis auf einen Tisch knallvoll, vielleicht weil im rückwärtigen Theater eine Vorstellung (Premiere?) anstand.
Der freie Tisch unmittelbar am zugigen Eingang. H. zu kalt und zu voll. Wollen wir nicht ins Iwan's gehen?
Dort vor verschlossener Tür. Sonntag, Montag Ruhetag.
Vielleicht ins Ess neun? Die übliche manierierte Karte. Bis auf einen Tisch keine Gäste. Ist der Hype vorbei? H. und E. unschlüssig.
Ich schlage das MC Müller um die Ecke vor, weil ich da auch noch nie war. Drinnen geht's ab, mir zu sehr ab, die Musik recht laut, und wir wollten uns doch unterhalten.
Also doch ins Zerwirk, fragt H. Haben die denn überhaupt auf, wende ich ein, greife zum Handy und lasse mich zum Zerwirk vermitteln. Kein Mensch hebt ab, der AB schaltet sich ein, die Telekom hat mich nicht mit dem Restaurant, sondern mit dem Büro verbunden. Aber auf dem AB wird auch die Restaurantnummer genannt, und ich kann sie mir merken. Wähle sie. Da schmiert mein Handy ab. Akku leer.
Die werden schon auf haben, sagt H. Mir ist kalt, wollen wir nicht ein Taxi nehmen, fragt E. Wir sind doch schon fast da, meint H.
Wollen wir nicht in Tafel & Schwafel im jüdischen Museum, schlägt H. auf dem halbstündigen Fußmarsch ins Zerwirk vor. Das ist nur ein Café und hat abends kaum auf, entgegne ich.
Das Blauer Bock am Viktualienmarkt soll so gut sein, fällt H. ein, als wir daran vorbeikommen. Da essen wir jetzt, bestimmt die frierende E. Auf der Karte entdecke ich gleich lauter Köstlichkeiten. Zwischengericht 12 Euro, Hauptgericht 28 Euro, das ist mir ehrlich gesagt zu teuer, wendet H. ein.
Also weiter ins Zerwirk.
Dort Platz. Dort warm. Dort gutes Essen. Es wurde tatsächlich noch ein schöner Abend. Dabei hatte ich schon längst alle Hoffnung fahren lassen.
P.S. Zum Dessert schlug dann sogar Großgastronom Michi Kern (Zerwirk, Café Reitschule, Kytaro, Pacha, 8-Seasons) auf, der auch im Jivamukti Yoga unterrichtet. Ich quetschte ihn gleich über Antje aus.
Klar. Gern.
Ins Zerwirk? (H. lebt veganisch.)
Hm, da waren wir schon die letzten Male, das Essen okay, die Plastiksessel gräßlich, die Leute teils modelhaft schön, teils schwäbisch anstrengend. Wieso nicht lieber ins Kranz, zumindest auch bio, viel Vegetarisches, und für uns alle ein erstes Mal.
Also 20 Uhr im Kranz. Das Lokal eher ein Café, denn ein Restaurant. Eng zugestellt, bis auf einen Tisch knallvoll, vielleicht weil im rückwärtigen Theater eine Vorstellung (Premiere?) anstand.
Der freie Tisch unmittelbar am zugigen Eingang. H. zu kalt und zu voll. Wollen wir nicht ins Iwan's gehen?
Dort vor verschlossener Tür. Sonntag, Montag Ruhetag.
Vielleicht ins Ess neun? Die übliche manierierte Karte. Bis auf einen Tisch keine Gäste. Ist der Hype vorbei? H. und E. unschlüssig.
Ich schlage das MC Müller um die Ecke vor, weil ich da auch noch nie war. Drinnen geht's ab, mir zu sehr ab, die Musik recht laut, und wir wollten uns doch unterhalten.
Also doch ins Zerwirk, fragt H. Haben die denn überhaupt auf, wende ich ein, greife zum Handy und lasse mich zum Zerwirk vermitteln. Kein Mensch hebt ab, der AB schaltet sich ein, die Telekom hat mich nicht mit dem Restaurant, sondern mit dem Büro verbunden. Aber auf dem AB wird auch die Restaurantnummer genannt, und ich kann sie mir merken. Wähle sie. Da schmiert mein Handy ab. Akku leer.
Die werden schon auf haben, sagt H. Mir ist kalt, wollen wir nicht ein Taxi nehmen, fragt E. Wir sind doch schon fast da, meint H.
Wollen wir nicht in Tafel & Schwafel im jüdischen Museum, schlägt H. auf dem halbstündigen Fußmarsch ins Zerwirk vor. Das ist nur ein Café und hat abends kaum auf, entgegne ich.
Das Blauer Bock am Viktualienmarkt soll so gut sein, fällt H. ein, als wir daran vorbeikommen. Da essen wir jetzt, bestimmt die frierende E. Auf der Karte entdecke ich gleich lauter Köstlichkeiten. Zwischengericht 12 Euro, Hauptgericht 28 Euro, das ist mir ehrlich gesagt zu teuer, wendet H. ein.
Also weiter ins Zerwirk.
Dort Platz. Dort warm. Dort gutes Essen. Es wurde tatsächlich noch ein schöner Abend. Dabei hatte ich schon längst alle Hoffnung fahren lassen.
P.S. Zum Dessert schlug dann sogar Großgastronom Michi Kern (Zerwirk, Café Reitschule, Kytaro, Pacha, 8-Seasons) auf, der auch im Jivamukti Yoga unterrichtet. Ich quetschte ihn gleich über Antje aus.
Montag, 26. März 2007
Hard Selling

MySpasti
Das Schöne an der Online-Welt ist, daß man nie auslernt... So entnehme ich der Neusprech-Pressemeldung zum offiziellen Start von MySpace Deutschland, daß es sich dabei um das weltweit führende „Lifestyle-Portal“ handelt. Aha! Lifestyle-Portal.
Und zur Ehre des Anlasses tritt bei der ersten deutschen MySpace Secret Show auch „niemand geringeres als Deutschlands Rockband Nr. 1“ auf: die Beatsteaks. Wer bitte? Natürlich habe ich die Secret Show sofort wieder aus meiner MySpace-Freundesliste gelöscht. Um verarscht zu werden brauche ich kein MySpace, das habe ich bereits im Job.
Und zur Ehre des Anlasses tritt bei der ersten deutschen MySpace Secret Show auch „niemand geringeres als Deutschlands Rockband Nr. 1“ auf: die Beatsteaks. Wer bitte? Natürlich habe ich die Secret Show sofort wieder aus meiner MySpace-Freundesliste gelöscht. Um verarscht zu werden brauche ich kein MySpace, das habe ich bereits im Job.
Keine Frage der Größe

Nun spricht man zwar eher vom „armen“ Hubert in Abgrenzung zum „reichen“ Hubert, aber dann hätte der Kollege wohl nicht so elegant auf die große Nummer überleiten können...
Armes Kind!

Maria Furtwängler: Nicht, weil ich eine Frau bin. Ich hatte aber manchmal das Gefühl, als Frau von Hubert Burda benachteiligt zu sein, weil alle fragten: Warum hat die das nötig, sie muss doch nicht arbeiten? Hat man das je einen Mann gefragt?
Interview im Rahmen einer von Karl Lagerfeld fotografierten Titelgeschichte in der aktuellen „Amica“, verlegt von Hubert Burda Media.
Retro Burlesque

(Glück auf! via StyleSpion via FMCS)
Bunte, Focus & freundin setzen auf Sevenload
Klingelredakteur
Als ich im Februar meinen Job gekündigt habe, bin ich umgehend in die Sicherheitszentrale, um meinen Hausausweis und Zimmerschlüssel abzugeben.
Dann habe ich mich überreden lassen, noch bis 20. April weiter zu machen, was ja auch ganz gut ohne diese Zugehörigkeitsinsignien geht. Ich war eh nie einer, der die Plaste um den Hals trug – wobei das auch nur eine sehr kurzlebige Modeerscheinung war.
Doch jetzt sichern sie gerade den Eingang zur „freundin“-Redaktion mit einem Kartenlesegerät und ich werde wohl die verbleibenden drei Wochen morgens und mittags im Redaktionssekretariat klingeln müssen, um Einlaß zu begehren.
Meinen Ausstand werde ich übrigens bei Second Life geben – und Ihr seid alle dazu eingeladen! Details are coming up!
Dann habe ich mich überreden lassen, noch bis 20. April weiter zu machen, was ja auch ganz gut ohne diese Zugehörigkeitsinsignien geht. Ich war eh nie einer, der die Plaste um den Hals trug – wobei das auch nur eine sehr kurzlebige Modeerscheinung war.
Doch jetzt sichern sie gerade den Eingang zur „freundin“-Redaktion mit einem Kartenlesegerät und ich werde wohl die verbleibenden drei Wochen morgens und mittags im Redaktionssekretariat klingeln müssen, um Einlaß zu begehren.
Meinen Ausstand werde ich übrigens bei Second Life geben – und Ihr seid alle dazu eingeladen! Details are coming up!
Sonntag, 25. März 2007
Arcade Fire brechen Tour ab

Das Leben ist keine Einbahnstraße

Samstag, 24. März 2007
Parfümiert, pubertär oder powerpointiert?
Wenn das semantische Internet Web 3.0 ist, sind dann Bloggerlesungen das Web 4.0 oder doch nur die Rückkehr der Blogonauten ins First Life? Grundsätzlich sind Lesungen für mich die Zerstörung der Literatur durch die nicht mehr zu leugnende Existenz des Autoren. Und wenn ein Schriftsteller schon mal ausnahmsweise Livequalitäten besitzt, dann sollte er nicht aus seinem Buch vortragen, sondern Schnurren zum besten geben.
Nun sind die zwischen Tagebuch, Gebrauchsliteratur und journalistischen Texten irrlichternden Blogs ein ganz spezieller Fall.
Meine erste Bloggerlesung erlebte ich Anfang letzten Jahres in einem Schwabinger Kellerlokal. Die Zuschauer hatten sich extra fein gemacht und auch die vortragenden Blogger hatten ihre Festtagsgarderobe herausgesucht oder sich sogar neu eingekleidet. Ich kam mir vor wie auf einer Konfirmationsfeier, zumal die vorgelesenen Texte, wenn ich mich recht erinnere, nicht einmal für Blogs geschrieben worden waren. Frühe literarische Ergüsse. Recht pubertär, nur daß es sich bei den Vortragenden um Don Alphonso, Lyssa & Co handelte.
Dann war ich neulich im Münchner Literaturhaus, als Sascha Lobo und Kathrin Passig die Riesenmaschine vorstellten. Eine gut geölte Performance wie eine PowerPoint-Präsentation, kurzweilig, glatt, man könnte für das „Erfolgsmusical“ sogar Eintritt verlangen, ah ja, hat man auch, und trotz der Guckkasten-Inszenierung schäkerte Lobo (der mich nicht mit Langhans verwechselte – chapeau!) sogar mit dem Publikum und bat potentielle Groupies nach der Vorstellung an die Bar zu kommen.
Am schönsten war aber die Veranstaltung im Privée. Das attraktivste Publikum aller Bloggerlesungen, ein entspannter, wie selbstverständlich von Kiel bis L.A. springender Textreigen, eine charmante Konfusion unter den Vortragenden, und selbst das leere Versprechen, es gäbe Freibier, führte nicht zur üblichen Biergartenrevolution, sondern wurde vom Publikum ebenso klaglos hingenommen wie ein verunglückter Pornotext und die eine oder andere Beleidigung.
Am 10. April lesen die glorreichen Fünf, Roman Libbertz, die Königin der Nacht: Rose, MC Winkel, Nilz Bokelberg und Dr. Sno nicht nur wieder im Privée, sondern gehen anschließend auch auf Deutschlandtour: Köln (11. April, Westpol), Hamburg (12. April, Fools Garden), Berlin (13. April, re:publica in der Kalkscheune, und 14. April, Restaurant Die Schule in der Castingallee).
Der bescheidene Titel ihres Abends: „Die literarische Zukunft Deutschlands auf Tour“. Leider ruinieren sie es mit dem Nachsatz: „Der Titel ist vielleicht nicht ganz ernst zu nehmen.“ Ich freue mich dennoch auf den Abend.
Nun sind die zwischen Tagebuch, Gebrauchsliteratur und journalistischen Texten irrlichternden Blogs ein ganz spezieller Fall.
Meine erste Bloggerlesung erlebte ich Anfang letzten Jahres in einem Schwabinger Kellerlokal. Die Zuschauer hatten sich extra fein gemacht und auch die vortragenden Blogger hatten ihre Festtagsgarderobe herausgesucht oder sich sogar neu eingekleidet. Ich kam mir vor wie auf einer Konfirmationsfeier, zumal die vorgelesenen Texte, wenn ich mich recht erinnere, nicht einmal für Blogs geschrieben worden waren. Frühe literarische Ergüsse. Recht pubertär, nur daß es sich bei den Vortragenden um Don Alphonso, Lyssa & Co handelte.


Am 10. April lesen die glorreichen Fünf, Roman Libbertz, die Königin der Nacht: Rose, MC Winkel, Nilz Bokelberg und Dr. Sno nicht nur wieder im Privée, sondern gehen anschließend auch auf Deutschlandtour: Köln (11. April, Westpol), Hamburg (12. April, Fools Garden), Berlin (13. April, re:publica in der Kalkscheune, und 14. April, Restaurant Die Schule in der Castingallee).
Der bescheidene Titel ihres Abends: „Die literarische Zukunft Deutschlands auf Tour“. Leider ruinieren sie es mit dem Nachsatz: „Der Titel ist vielleicht nicht ganz ernst zu nehmen.“ Ich freue mich dennoch auf den Abend.
Heimatklänge für Helsinki
Chisinau, Hauptstadt der rumänischen Brudernation Moldawien, steht auf meinen Reiseplänen ganz oben, wenn auch nicht unbedingt wegen der Musik. Immerhin klingt Natalia Barbu mit ihrem Eurovisionsbeitrag Fight schon um Klassen besser als die unerträglichen Dragostea-din-tei-Buben.
Daß wir mit Rumänien und Moldawien gleich doppelt am Grand Prix d'Eurovision teilnehmen, ist schon längst lieb gewonnene Gewohnheit. Aber heuer endet es keineswegs damit.
Mit Roger Cicero nimmt noch ein Halbrumäne (mit einem ganz grauenhaft öligen Pseudoswing) am Grand Prix d'Eurovision teil, der Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero. Mein Bruder Dinu behauptete neulich, unser Vater hätte Eugen nach der Übersiedlung hier in Deutschland geholfen, aber meine Mutter kann sich nicht an ihn erinnern...
Und noch ein weiterer rumänischer Akzent: Für die Schweiz tritt der mehlige DJ Bobo in Helsinki an, wo sich der tanzende Bäcker an unserem Kulturgut vergreifen will: Vampires Are Alive. Fi al dracului, pflegen wir in solchen Fällen zu fluchen.
Weitere Beiträge:
1. Polen, Norwegen, Dänemark, Niederland, Rumänien
2. Bulgarien
Daß wir mit Rumänien und Moldawien gleich doppelt am Grand Prix d'Eurovision teilnehmen, ist schon längst lieb gewonnene Gewohnheit. Aber heuer endet es keineswegs damit.
Mit Roger Cicero nimmt noch ein Halbrumäne (mit einem ganz grauenhaft öligen Pseudoswing) am Grand Prix d'Eurovision teil, der Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero. Mein Bruder Dinu behauptete neulich, unser Vater hätte Eugen nach der Übersiedlung hier in Deutschland geholfen, aber meine Mutter kann sich nicht an ihn erinnern...
Und noch ein weiterer rumänischer Akzent: Für die Schweiz tritt der mehlige DJ Bobo in Helsinki an, wo sich der tanzende Bäcker an unserem Kulturgut vergreifen will: Vampires Are Alive. Fi al dracului, pflegen wir in solchen Fällen zu fluchen.
Weitere Beiträge:
1. Polen, Norwegen, Dänemark, Niederland, Rumänien
2. Bulgarien
Romeo reicht Julia nicht
Da mich eine Frau immer schon ausreichend fesselt, bin ich persönlich zwar ein Anhänger serieller Monogamie, aber kategorisch betrachtet, halte ich das für keine allgemein bindende Verpflichtung. Daher möchte ich an dieser Stelle auf Julias reizenden Designwettbewerb aufmerksam machen: Sie sucht den schönsten T-Shirt-Entwurf zum Thema „Monogamie ist keine Lösung“. Einsendeschluß ist am 2. April. Neben der Herstellung des Siegerentwurfs verspricht die Grünen-Politikerin rege Publicity „auflagenstarker“ Medien.
Koriander statt Koks
Noch mehr Extras

Freitag, 23. März 2007
Domestic Clowns
„Financial Times: Any plans to focus outside of U.S.?
- U.S. is focus for now.“
Aus Techcrunch's amüsanten Live-Protokoll der Pressekonferenz von N&N's, der News Corp. und NBC, aka Clown Co., zu ihrer geplanten Videoplattform(1, 2, 3, 4).
- U.S. is focus for now.“
Aus Techcrunch's amüsanten Live-Protokoll der Pressekonferenz von N&N's, der News Corp. und NBC, aka Clown Co., zu ihrer geplanten Videoplattform(1, 2, 3, 4).
So schwer kann PR sein


Und dann bedankt sie sich mit diesem Bild!? Würg, kotz, bäh!
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