Wo hört die Community auf, wo fängt das Geschäftsmodell an? Kann man kommerzielle Anbieter von user-orientierten Plattformen trennen? Und womit haben wir es zu tun, wenn gewerbliche Anbieter wie
jetzt.de und
neon.de ihren Content als User-Portal aufziehen?
Zuerst war ich rundum verärgert, als Rose in ihrem Blog auf jetzt.de ein Foto aus meinem Flickr-Portfolio ungefragt und ohne Namensnennung
veröffentlichte. Von einem Medienkonzern wie die Süddeutsche wollte ich mir nichts klauen lassen. Dann sprangen rasch
Nilz und
Roman Libbertz ihrer Co-Hoffnung Rose in diversen, teils wieder gelöschten Kommentaren hier zur Seite: jetzt.de sei doch nur eine Bloggerplattform wie Typepad oder Blogspot, ein neutraler Webspace. Lag ich etwa falsch?
Zum Glück durfte ich gestern abend den Redaktionsleiter von jetzt.de, Dirk von Gehlen, im Münchner Presseclub erleben.
Er verriet Apartes, wie man zum Beispiel bezahlte jetzt.de-Autoren von Unbezahlten unterscheiden könne: Wer im Auftrag der Redaktion gegen Honorar schreibt, zeichnet seinen Beitrag in rot mit Bindestrich. Blaue Autoren arbeiten dagegen nur für Luft & Liebe, Ruhm & Ehre oder was auch immer.
Und er bestätigte Grundsätzliches:
„Wir sind keine Funktionalität im Netz, sondern eine Fortsetzung der Süddeutschen Zeitung.“
„Unsere Community gibt's schon länger. Das sind die SZ-Abonnenten.“
„Wer einen Club betreibt, muß dafür sorgen, daß die Toiletten funktionieren, man muß zum Beispiel Kommentare löschen können.“
„
Don Alphonso findet jetzt.de gut.“
„Leider gibt es keinen Weg, die Leser für unseren Online-Content bezahlen zu lassen.“
Aber ich denke, es wird einen Weg geben, daß Kollege von Gehlen bezahlt, wenn sein Team sich an fremdem Content vergreift.